10.12.2025

Die Weinindustrie des Rhônetals hat einen wichtigen Schritt unternommen, um den Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit ihrer Weinberge zu begegnen, indem sie neue Referenzpreise für den Kauf von nicht abgefülltem Wein bekannt gegeben hat. Am 9. Dezember hat Inter Rhône, der Branchenverband der AOC Côtes-du-Rhône und der Weine des Rhônetals, Richtpreise für den Jahrgang 2025 veröffentlicht. Diese Preise sollen die Mindestproduktionskosten für die als biologisch (AB) und ökologisch hochwertig (HVE) zertifizierten Weine decken, die zusammen mehr als die Hälfte der AOC-Produktion der Region ausmachen.
Für die Rotweine der Côtes-du-Rhône wird der Referenzpreis auf 170 Euro pro Hektoliter für Bio-Weine und 130 Euro pro Hektoliter für HVE-zertifizierte Weine festgesetzt. Für die Rotweine der Côtes-du-Rhône Villages liegen die Preise bei 200 € pro Hektoliter im ökologischen Landbau und bei 155 € pro Hektoliter im HVE-Bereich. Diese Zahlen beruhen auf den Produktionskosten, den aktuellen Marktgegebenheiten und den wirtschaftlichen Nachhaltigkeitsmargen. Die Ankündigung erfolgt zu einem Zeitpunkt, zu dem die durchschnittlichen Preise für nicht abgefüllte Weine auf 139 € pro Hektoliter für Rotweine von der Côtes-du-Rhône gesunken sind, wobei die Preise für konventionelle Weine bei 149 € und die für ökologische Weine bei 129 € liegen, wie aus den jüngsten Marktdaten von Inter Rhône für den Zeitraum vom 1. August bis 30. November 2025 hervorgeht.
Der Schritt folgt einem Beschluss der Generalversammlung von Inter Rhône vom letzten Monat und muss nun von der Europäischen Kommission genehmigt werden. Die Vereinbarung stützt sich auf Artikel 210bis der EU-Verordnung, der es Branchenverbänden erlaubt, unter bestimmten Bedingungen Referenzpreise zu übermitteln. Diese Praxis war früher von der französischen Wettbewerbsbehörde verboten, wurde aber vor kurzem legalisiert, wie ähnliche Vereinbarungen in anderen französischen Weinregionen zeigen.
Bei diesen Referenzpreisen handelt es sich nicht um Mindestpreise oder gesetzliche Untergrenzen. Vielmehr dienen sie als Richtwert, um die Erzeuger zu einer fairen Entschädigung zu bewegen und die Käufer daran zu erinnern, dass unhaltbar niedrige Preise die Zukunft der Weinberge bedrohen. Die Vereinbarung zielt darauf ab, Transparenz und gemeinsame Verantwortung in den Handel mit nicht abgefüllten Weinen zu bringen, zumal der Sektor mit den Herausforderungen der Überproduktion und des rückläufigen Verbrauchs zu kämpfen hat.
Die branchenübergreifende Vereinbarung bringt das Syndicat des Vignerons des Côtes du Rhône und die Union des Maisons de Vins du Rhône (UMVR) zusammen. Beide Gruppen betonen, dass diese Preisrichtlinien die mit den Umweltzertifizierungen verbundenen Mehrkosten widerspiegeln und eine gerechte Entlohnung unter Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit gewährleisten sollen. Philippe Pellaton, Präsident von Inter Rhône, erklärte, dass die Konzentration auf Rotweine aus AOC Côtes du Rhône und Côtes du Rhône Villages auf Bereiche abzielt, in denen wirtschaftliche, ökologische und Imagefragen am dringendsten sind.
Samuel Montgermont, Präsident der UMVR, bezeichnete die Referenzpreise als eine gemeinsame Grundlage und nicht als strenge Grenzen. Er betonte, dass es den Akteuren zwar freistehe, diese Referenzpreise nach eigenem Gutdünken zu verwenden, ihre Nichtbeachtung jedoch den gesamten Sektor destabilisieren könne. Damien Gilles, Präsident des Syndicat des Vignerons des Côtes du Rhône, bezeichnete das Abkommen als "rote Linie" und betonte, dass die Nachhaltigkeit nicht allein zu Lasten der Erzeuger gehen dürfe.
Die Branche drängt auch auf weitere regulatorische Änderungen auf nationaler Ebene. Die Diskussionen über das französische Egalim-Gesetz zur Schaffung von Preiskorridoren in Kaufverträgen und zur Ausweitung von Artikel 172 ter gehen weiter, um Referenzpreise für AOC- und IGP-Trauben und -Weine in künftigen Kampagnen zu ermöglichen.
Während diese Maßnahmen noch auf ihre europäische Bestätigung warten, warnen Branchenführer, dass die gesamte Wertschöpfungskette untergraben werden könnte, wenn keine fairen Preise gewährleistet werden. Wenn nur ein Teil des Sektors profitiere, während ein anderer Verluste erleide, sei die langfristige Lebensfähigkeit der Weinberge im Rhônetal gefährdet. Die neuen Richtpreise sind als Instrument für Ausgewogenheit und Nachhaltigkeit in einem schwierigen Marktumfeld gedacht.
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