16.02.2024

In der Welt des Weins, in der die Romantik des Weinbaus und die Kunst der Weinherstellung oft im Mittelpunkt stehen, ist ein weniger diskutierter, aber äußerst wichtiger Aspekt die Gesundheit und Sicherheit der Fachleute hinter der Flasche. Dazu gehören Winzer, Sommeliers und Weinkritiker, die mit ihrem Fachwissen und ihrem feinen Gaumen für die Branche unverzichtbar sind. Ein wesentlicher Teil ihres Handwerks - die Weinverkostung - stellt jedoch eine besondere Herausforderung dar, insbesondere im Hinblick auf die Alkoholexposition. Auch wenn der Alkohol nicht geschluckt wird, kann er über die Mundschleimhäute in den Körper gelangen, eine Tatsache, die in Frankreich zu neuen Forschungen geführt hat, um das Wohlbefinden dieser Fachleute zu schützen.
Eine bahnbrechende Studie, die vom Institut Coopératif du Vin (ICV) und der Union des OEnologues de France (UOEF) durchgeführt wurde, gibt Aufschluss über Strategien zur Minimierung der Alkoholaufnahme während der Verkostung. Diese Forschung ist nicht nur für die Gesundheit der beteiligten Personen von entscheidender Bedeutung, sondern auch für den verantwortungsvollen Umgang mit Wein und dessen Wertschätzung.
Die Studie wurde sorgfältig in zwei Phasen konzipiert, um Methoden zu erforschen und anschließend zu validieren, die es Weinfachleuten ermöglichen könnten, ihre Verkostungen ohne die nachteiligen Auswirkungen des Alkoholkonsums durchzuführen. Zunächst sollte untersucht werden, wie sich verschiedene Weinmengen und Verkostungstechniken auf den Blutalkoholgehalt (BAK) der Verkoster auswirken. Eine Gruppe von Önologen nahm an kontrollierten Verkostungen teil, bei denen die Menge des verwendeten Weins und der daraus resultierende BAK-Wert genau überwacht wurden. Überraschenderweise schafften es einige Teilnehmer, eine BAK von Null zu halten, was zeigt, dass es möglich ist, Wein ohne nennenswerte Alkoholaufnahme zu verkosten.
Aufbauend auf diesen Ergebnissen konzentrierte sich die zweite Phase der Studie auf die Validierung der Verkostungspraktiken, mit denen solche Ergebnisse erzielt werden können. Die Teilnehmer wurden in spezifischen Techniken geschult, wie z. B. der Begrenzung des Weinvolumens im Mund und der Vermeidung eines intensiven Kontakts mit den stärker absorbierenden Bereichen des Mundes. Die Ergebnisse waren eindeutig: Alle Teilnehmer hielten während der gesamten Verkostung einen BAK-Wert von Null ein.
Diese Studie hebt nicht nur die unmittelbaren Vorteile für die Gesundheit und Sicherheit von Weinfachleuten hervor, sondern unterstreicht auch eine tiefere Wahrheit über den Weinkonsum. Bei der Weinverkostung geht es im Kern ebenso sehr um Urteilsvermögen und Verständnis wie um sensorischen Genuss. Indem wir Önologen mit Strategien zur Minimierung der Alkoholaufnahme ausstatten, schützen wir nicht nur ihre Gesundheit, sondern bewahren auch die Integrität ihres Handwerks.
Darüber hinaus spiegelt diese sorgfältige und überlegte Herangehensweise an die Weinverkostung eine breitere Verlagerung in der Branche hin zu nachhaltigeren und bewussteren Praktiken wider. Wein ist schließlich ein Geschenk der Natur, das sowohl von seinen Erzeugern als auch von den Verbrauchern verantwortungsbewusst genossen werden sollte. Diese Studie ebnet nicht nur den Weg für sicherere Verkostungspraktiken, sondern dient auch als Erinnerung daran, dass wahre Wertschätzung von Wein über den Akt des Trinkens hinausgeht.
Die empirischen Daten und konkreten Beispiele aus der Studie untermauern die Erkenntnisse der Studie. So wiesen Önologen, die das Weinvolumen im Mund auf 8 bis 12 ml begrenzten, ohne diese Grenze zu überschreiten, deutlich niedrigere BAK-Werte auf als diejenigen, die sich nicht an diese Praxis hielten. Darüber hinaus wiesen die Teilnehmer, die darauf achteten, dass der Wein nicht zu sehr mit den saugfähigen Bereichen des Mundes in Berührung kam, ebenfalls niedrigere BAK-Werte auf.
Ein anschauliches Beispiel aus der Studie betrifft einen Teilnehmer namens "Álex". Bevor er die neuen Verkostungspraktiken anwandte, ließ Álex den Wein in seinen Mund laufen, weil er glaubte, dass er dadurch die Nuancen des Weins besser wahrnehmen konnte. Dies führte jedoch auch zu einer höheren Alkoholaufnahme. Nachdem er in den neuen Techniken geschult worden war, passte Álex seine Vorgehensweise an, indem er das Weinvolumen in seinem Mund auf maximal 12 ml begrenzte und den Kontakt mit saugfähigen Mundbereichen minimierte. Das Ergebnis war eine Offenbarung: Álex konnte die Weine effektiv bewerten, ohne seine BAK zu erhöhen.
Diese Untersuchung unterstreicht, wie wichtig es ist, achtsame und kontrollierte Verkostungstechniken anzuwenden. Sie tragen nicht nur zur Gesundheit und Sicherheit der Önologen bei, sondern ermöglichen es ihnen auch, präzise und detaillierte Weinbewertungen vorzunehmen, ohne dass das Risiko besteht, dass der Alkohol ihre Fähigkeiten beeinträchtigt. Die Wissenschaft der Weinverkostung wird somit durch Praktiken bereichert, die sowohl die Integrität des Prozesses als auch das Wohlbefinden derjenigen, die ihn durchführen, gewährleisten.
Vinetur® wurde 2007 gegründet und ist eine eingetragene Marke von VGSC S.L. mit einer langen Geschichte im Weinsektor.
VGSC, S.L. ist ein im Handelsregister von Santiago de Compostela, Spanien, eingetragenes Unternehmen.
E-Mail: [email protected] | Tel: +34 986 077 611
Hauptsitz und Büros in Vilagarcia de Arousa, Galicien