Thüringer Winzer erwarten nach schwierigem Jahr eine gute Ernte

18.09.2025

Günstiges Spätsommerwetter steigert die Qualität und den Ertrag der Trauben und lässt auf eine Erholung nach den Frostschäden von 2024 hoffen.

Das sonnige Spätsommerwetter der letzten Zeit stimmt die Winzer in Thüringen (Deutschland) optimistisch. Nach einer schwierigen Saison 2024, die von Frostschäden und geringen Erträgen geprägt war, erwarten die Weinbauern in der Region in diesem Jahr eine deutlich bessere Ernte. Das größte Weingut Thüringens in Bad Sulza bei Weimar zieht eine positive Bilanz, da die Trauben unter günstigen Bedingungen weiter reifen.

Kathrin Clauß, die das 50 Hektar große Weingut in Bad Sulza leitet, erklärte, dass die Kombination aus den jüngsten Niederschlägen und der aktuellen Sonneneinstrahlung ideal für die Reifung der Trauben ist. Die Arbeiter entfernen derzeit einige unterreife Trauben von den Rebstöcken, um einen gleichmäßigeren Reifungsprozess im gesamten Weinberg zu gewährleisten. Diese Maßnahme trägt zur Verbesserung der Gesamtqualität der Ernte bei.

Die ersten kleinen Partien von Trauben sollen nächste Woche geerntet werden. Diese frühen Ernten werden für das Federweißenfest verwendet, ein traditionelles Fest, das am dritten Septemberwochenende stattfindet und bei dem der neue Wein der Saison gefeiert wird. Die Haupttraubenlese wird voraussichtlich kurz nach dem Fest beginnen.

Sebastian Didt von der Agrargenossenschaft Gleina, die 46 Hektar Weinberge rund um Weimar bewirtschaftet, sagte, die Vorbereitungen für die Ernte seien in vollem Gange. Sowohl der Ertrag als auch die Qualität seien in diesem Jahr vielversprechend, ganz im Gegensatz zu den Verlusten im letzten Jahr, die durch den späten Aprilfrost verursacht wurden, von dem viele Wein- und Obstbauern in der Region betroffen waren.

Trotz der starken Regenfälle in den letzten Wochen gab es bisher keine nennenswerten Probleme mit Fäulnis oder Krankheiten bei den Trauben. Die Genossenschaft Gleina baut in der Nähe von Weimar 19 verschiedene Rebsorten an und konzentriert sich dabei vor allem auf Weißweine wie Riesling und Müller-Thurgau.

Nach Angaben des Thüringer Wirtschaftsministeriums betreiben fünf Weingüter im Freistaat den Weinbau im Haupterwerb, 17 weitere produzieren Wein im Nebenerwerb oder als Teil eines größeren Obstbaubetriebs. Die verbesserten Witterungsbedingungen in dieser Saison haben bei diesen Erzeugern die Hoffnung auf einen erfolgreichen Jahrgang nach den Rückschlägen des letzten Jahres geweckt.