25.09.2025
Carlsberg, eines der größten Brauereiunternehmen der Welt, hat Nachhaltigkeit zu einem zentralen Bestandteil seiner Geschäftsstrategie gemacht. Simon Boas Hoffmeyer, Vice President und Global Head of Sustainability & ESG bei Carlsberg, hat diese Bemühungen in den letzten zehn Jahren geleitet. Sein Engagement für Nachhaltigkeit begann schon früh in seinem Leben, beeinflusst durch seine Erziehung und die globalen Erfahrungen während seiner Ausbildung.
Carlsbergs wichtigstes Nachhaltigkeitsziel ist es, eine Netto-Null-Wertschöpfungskette zu erreichen. Das bedeutet, dass die Emissionen nicht nur in den eigenen Betrieben, sondern auch in der gesamten Lieferkette reduziert werden, wobei der Schwerpunkt auf der Landwirtschaft und dem Schutz der Ökosysteme liegt. Der Ansatz des Unternehmens umfasst die Dekarbonisierung seiner Brauereien und die Zusammenarbeit mit Lieferanten und Landwirten, um kohlenstoffarme oder -freie Lösungen einzuführen. Hoffmeyer betont, dass dies nicht nur eine geschäftliche Anforderung ist, sondern eine Chance, Branchenstandards zu setzen und einen breiteren Wandel voranzutreiben.
Das Erreichen von Netto-Null bis 2040 ist eine komplexe Herausforderung, die Koordination innerhalb von Carlsberg und Zusammenarbeit in der gesamten Branche erfordert. Hoffmeyer weist darauf hin, dass der Erfolg von der Einbeziehung der politischen Entscheidungsträger, Lieferanten, Verbraucher und anderer Interessengruppen abhängt. Carlsberg hat seine Lobbyarbeit verstärkt, um Veränderungen über die eigenen Aktivitäten hinaus zu fördern. Die nächsten Jahre werden als entscheidend angesehen, um Fortschritte im Kampf gegen den Klimawandel zu erzielen, und Hoffmeyer bleibt optimistisch, dass Innovationen und neue Technologien dazu beitragen werden, Hindernisse zu überwinden.
Einer der bemerkenswerten Erfolge von Carlsberg war, dass das Unternehmen 2017 zu den ersten zehn Unternehmen weltweit gehörte, die ehrgeizige wissenschaftsbasierte Ziele annahmen. Dieser Schritt war richtungsweisend für das Unternehmen und inspirierte andere in der Branche, diesem Beispiel zu folgen. Diese Ziele haben zu praktischen Maßnahmen wie Dekarbonisierungsprojekten und regenerativen landwirtschaftlichen Praktiken in mehreren europäischen Märkten geführt. Hoffmeyer ist der Meinung, dass Konsequenz und Fokus die Dynamik dieser Initiativen aufrechterhalten.
Um mehrere Nachhaltigkeitsprojekte zu verwalten, hat Carlsberg ein integriertes Governance-Modell für sein ESG-Programm entwickelt. Jedes Ziel hat einen klaren Verantwortlichen, einen detaillierten Fahrplan und umsetzbare Pläne. Die oberste Führungsebene des Unternehmens, einschließlich des CEO und des CFO, ist über einen ESG-Lenkungsausschuss direkt eingebunden. Dadurch wird sichergestellt, dass die Nachhaltigkeitsziele mit den geschäftlichen Prioritäten in Einklang gebracht werden.
Intern arbeitet Carlsberg daran, Nachhaltigkeit für alle Mitarbeiter zugänglich zu machen. Das Unternehmen ermutigt jeden Markt, die globalen Strategien an die lokalen Bedürfnisse anzupassen und gleichzeitig die Ausrichtung an den übergeordneten Zielen beizubehalten. Die Kommunikation ist so gestaltet, dass sie nachvollziehbar ist und den Gedanken widerspiegelt, dass Bier kein elitäres Produkt ist und dies auch nicht in der Kommunikation zum Ausdruck kommen sollte.
Hoffmeyer ist der Ansicht, dass die Zusammenarbeit von entscheidender Bedeutung ist, um den Wandel in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie voranzutreiben. Er nennt Pfandrücknahmesysteme als ein Beispiel dafür, dass kollektives Handeln die Recyclingquoten erheblich verbessern kann. Die Zusammenarbeit auf der Ebene der landwirtschaftlichen Betriebe kann auch regenerative Praktiken und die Widerstandsfähigkeit der gesamten Lieferketten fördern.
Er räumt jedoch ein, dass die Komplexität der globalen Lieferketten eine Herausforderung für schnelle Fortschritte darstellt. Die Fragmentierung erfordert einen ständigen Dialog mit den Lieferanten, schafft aber auch Möglichkeiten für Partnerschaften und gemeinsame Problemlösungen. Geopolitische Veränderungen erhöhen den Druck zusätzlich, da Regierungen möglicherweise kurzfristigen wirtschaftlichen Belangen Vorrang vor langfristigen Umweltzielen einräumen.
Hoffmeyer bewundert Patagonia für sein Engagement in Sachen Nachhaltigkeit, seinen ganzheitlichen Ansatz und seine Bereitschaft, traditionelle Geschäftsmodelle in Frage zu stellen. Er erinnert sich, dass die Begegnung mit dem Patagonia-Gründer Yvon Chouinard im Jahr 2019 eine prägende Erfahrung war, die sein eigenes Engagement für nachhaltige Geschäftspraktiken verstärkte.
Sein Interesse an Nachhaltigkeit wurde durch familiäre Werte geprägt, die sich darauf konzentrieren, übermäßigen Konsum zu vermeiden und zu Hause zu kompostieren. Während seines Studiums in China lernte er die globalen Auswirkungen der Industrialisierung kennen, was ihn dazu motivierte, eine Karriere anzustreben, bei der er Organisationen von innen heraus beeinflussen kann.
Denjenigen, die sich für eine Karriere im Bereich Nachhaltigkeit interessieren, rät Hoffmeyer, ihrer Leidenschaft zu folgen und dabei bescheiden und offen für neue Perspektiven zu bleiben. Er betont, dass transformative Lösungen oft aus verschiedenen Blickwinkeln kommen und ermutigt zu ständiger Neugier und Lernen.
Abschließend erinnert Hoffmeyer diejenigen, die im Bereich der Nachhaltigkeit tätig sind, daran, dass Herausforderungen nur vorübergehend sind und Ausdauer der Schlüssel ist. Er ermutigt dazu, sich Zeit zu nehmen, um zu reflektieren und das Ziel zu erneuern, und darauf zu vertrauen, dass stetige Bemühungen trotz Rückschlägen auf dem Weg zu einer dauerhaften Wirkung führen werden.
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