11.11.2025
Die dritte Ausgabe von "El Futuro del Vino Argentino" fand kürzlich in Mendoza, Argentinien, statt und brachte mehr als 300 Fachleute, Experten und Führungskräfte aus der Branche zusammen, um den aktuellen Stand und die zukünftigen Möglichkeiten des argentinischen Weins zu diskutieren. Die vom Fondo Vitivinícola und der Corporación Vitivinícola organisierte Veranstaltung konzentrierte sich auf globale Trends, sich ändernde Verbrauchergewohnheiten und die Herausforderungen für den lokalen Weinsektor.
Zu den Referenten der Veranstaltung gehörten Guillermo Oliveto, Andrés Malamud, Yvette Van Der Merwe und Carolina Nuñez. Sie sprachen über Themen wie das Aufkommen von Weinen mit niedrigem Alkoholgehalt, die wachsende Beliebtheit von Weinkonserven und die Notwendigkeit von Innovationen als Reaktion auf die sich ändernden Marktanforderungen.
Andrés Malamud, Politikwissenschaftler und Experte für internationale Beziehungen an der Universität Lissabon, analysierte die Position Argentiniens in einer Welt, die von demografischen, geografischen und technologischen Umwälzungen geprägt ist. Er stellte fest, dass Argentinien zwar seit langem nach Stabilität strebt, sich dieser Herausforderung aber nun in einem globalen Kontext stellen muss, der selbst instabil ist. Malamud wies darauf hin, dass die Entscheidung von Präsident Javier Milei, sich trotz des demografischen Gewichts Asiens eher mit den Vereinigten Staaten als mit Asien zu verbünden, eine strategische Entscheidung darstelle. Er schlug vor, dass Argentinien zu einem stabilen Vorposten in einer ansonsten unbeständigen Welt werden könnte, der seine geografische Entfernung von den großen geopolitischen Konflikten in einen Vorteil umwandeln könnte.
Carolina Nuñez, eine Beraterin von WorldPanel By Numerator, die sich auf Trends im Massenkonsum spezialisiert hat, präsentierte neue Daten über die Getränkewahl argentinischer Haushalte. Sie untersuchte 5.300 Haushalte und fand heraus, dass Wein nach Bier das zweitbeliebteste alkoholische Getränk in Argentinien ist, mit einer Durchdringungsrate von 72 % in den Haushalten. Sowohl bei Wein als auch bei Bier ist die Kaufhäufigkeit jedoch zurückgegangen, obwohl die Käuferschaft aus der Zeit vor der Pandemie wieder zugenommen hat.
Nuñez wies auf das schnelle Wachstum von alkoholfreiem Bier in Argentinien hin. In nur vier Jahren hat sich seine Marktdurchdringung vervierfacht. Sieben von zehn Käufern entscheiden sich heute für alkoholfreies Bier, wenn sie keinen Alkohol trinken wollen oder können. Dieser Trend wird durch wettbewerbsfähige Preise und starke Werbeaktivitäten unterstützt.
In Bezug auf alkoholarme Weine - eine Kategorie, die bei den argentinischen Verbrauchern noch relativ unbekannt ist - berichtete Nuñez, dass nur zwei von zehn Personen mit diesen Produkten vertraut sind. Dennoch bekundete fast die Hälfte Interesse am Kauf dieser Produkte. Die Studie schätzt, dass es in Argentinien etwa vier Millionen potenzielle Käuferhaushalte für alkoholarme Weine gibt. Einer von vier wäre sogar bereit, für diese Produkte mehr zu bezahlen. Gesundheitliche Bedenken sind der Hauptgrund, warum die Verbraucher alkoholarmen Wein in Betracht ziehen, während die Sorge um einen Verlust des Genusses oder geschmackliche Veränderungen im Vergleich zu herkömmlichem Wein weiterhin ein Hindernis darstellen.
Guillermo Oliveto, ein Berater für Unternehmensstrategie, erörterte die Einstellung der Verbraucher gegenüber Innovationen im Weinbereich. Er stellte fest, dass der Bekanntheitsgrad von Weinen mit niedrigem Alkoholgehalt zwar gering ist, dass aber diejenigen, die sie kennen, ihre Vorteile - wie leichter, frischer, kalorienärmer und weniger schläfrig machend - klar erkennen. Die Präsentation dieser Vorteile kann die Wahrnehmung positiv verändern und neue Konsumanlässe und Kundensegmente erschließen.
Oliveto ging auch auf den starken Anstieg des Verkaufs von Weinkonserven ein. Er führte dieses Wachstum auf Faktoren wie Bequemlichkeit, individuelle Portionsgrößen und Vielfalt zurück. Wein in Dosen ist besonders bei jüngeren Verbrauchern beliebt, die ein zwangloses Trinkerlebnis suchen.
Yvette Van Der Merwe, Präsidentin der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV), sprach über Nachhaltigkeit und Innovation als zentrale Herausforderungen für die globale Weinindustrie. Sie betonte, dass sich die Erzeuger aufgrund des Klimawandels schnell anpassen müssen, und forderte die Branchenführer auf, in das Verständnis neuer Verbraucherperspektiven mithilfe wissenschaftlicher Ansätze zu investieren. Van der Merwe argumentierte, dass Argentinien gut positioniert ist, um die globalen Herausforderungen in Chancen zu verwandeln, indem es sich auf Premiumisierung, Nachhaltigkeitsinitiativen und strategische Handelspartnerschaften konzentriert.
Während der gesamten Veranstaltung waren sich die Redner einig, wie wichtig es ist, den Verbrauchern zuzuhören und die Geschäftsstrategien entsprechend anzupassen. Sie betonten, dass eine klare Kommunikation über die Produktvorteile und ein gezieltes Marketing der Schlüssel für expandierende Kategorien wie alkoholarme Weine sein werden.
"El Futuro del Vino Argentino" bot eine Plattform für den Austausch datengestützter Erkenntnisse und förderte die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fachbereichen der Branche. Die Organisatoren planen, Aufzeichnungen aller Präsentationen online zur Verfügung zu stellen, damit Interessierte diese Themen weiter erforschen können. Das Forum wird auch weiterhin ein wichtiger Treffpunkt für Interessengruppen sein, die sich mit den lokalen Gegebenheiten und den internationalen Trends, die die Zukunft des argentinischen Weins bestimmen, auseinandersetzen wollen.
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