Europäische Kommission schlägt strengere Alkoholbesteuerung und Gesundheitswarnungen vor

Der italienische Weinverband kritisiert die neuen Maßnahmen und fordert die EU-Mitglieder auf, sich gegen potenzielle Marktverzerrungen und fehlende Konsultationen der Interessengruppen zu wehren.

13.02.2025

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European Commission Proposes Stricter Alcohol Taxation and Health Warnings

Die Europäische Kommission hat ein neues Arbeitspapier im Rahmen des Beca-Plans (Beating Cancer) veröffentlicht, in dem strengere Maßnahmen zur Alkoholbesteuerung und Gesundheitswarnungen vorgeschlagen werden. Dies folgt auf einen ähnlichen Vorschlag von vor drei Jahren, der im Europäischen Parlament auf Widerstand stieß. Die Kommission behauptet, dass mehr als 90 % der Maßnahmen des Plans eingeleitet wurden und viele davon bereits abgeschlossen sind. Derzeit sieht die Richtlinie über Alkoholsteuersätze eine Mindestverbrauchssteuer von 0 Euro für Wein und andere gegorene Getränke vor. Ein Vorschlag sieht vor, diesen Grundsatz zu ändern.

Der italienische Weinverband (Uiv) stellt fest, dass das neue Dokument noch strengere Aspekte enthält als die, die zuvor politisch abgelehnt wurden. Die Kommission arbeitet an der Einführung strengerer Maßnahmen in Bezug auf die Besteuerung, auch von Wein, die Begrenzung des grenzüberschreitenden Verkaufs und die Information der Verbraucher durch Gesundheitswarnungen auf den Etiketten alkoholischer Getränke. Außerdem will sie die Alkoholwerbung regulieren.

Paolo Castelletti, Generalsekretär der Uiv, äußerte sich enttäuscht darüber, dass der Schwerpunkt der Europäischen Kommission unverändert bleibt. Er hoffe, dass die neue Kommission sich auf Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen konzentrieren werde, anstatt Steuern zu erhöhen und Marktverzerrungen zu schaffen. Castelletti wies auf Ungereimtheiten innerhalb der EU hin und stellte fest, dass Gesundheitswarnungen wieder in das Dokument aufgenommen wurden, obwohl Gesundheitskommissar Varhelyi erklärt hatte, sie hätten keine Priorität.

Castelletti forderte die Mitgliedstaaten und insbesondere die italienischen Europaabgeordneten auf, das Dokument im EU-Rat und im Parlament zu blockieren, und kritisierte die fehlende öffentliche Konsultation der Betroffenen. Er warnte davor, dass dies ein schockierender Start in die neue Legislaturperiode für einen Sektor mit einem Wert von über 100 Milliarden Euro und Millionen von Arbeitsplätzen in Europa sein könnte.

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