Copa und Cogeca begrüßen die EU-Weinreformen, drängen aber auf weitere Änderungen

06.11.2025

Vertreter der Landwirte fordern in den Triloggesprächen stärkere Garantien für Innovation und Wiederbepflanzungsrechte

Der Landwirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments hat am Dienstagabend wesentliche Änderungen des EU-Weinpakets gebilligt, was von Copa und Cogeca, zwei großen Organisationen, die europäische Landwirte und Agrargenossenschaften vertreten, positiv aufgenommen wurde. Die Abstimmung in Brüssel, die mit großer Mehrheit erfolgte, wird als wichtiger Schritt für den Weinsektor in ganz Europa angesehen. Copa und Cogeca betonten jedoch, dass bei den anstehenden Trilog-Verhandlungen zwischen Parlament, Rat und Kommission weitere Anpassungen erforderlich sind, um ein ausgewogenes und wirksames Paket zu schnüren.

Zu den von Copa und Cogeca hervorgehobenen Verbesserungen gehören die Verlängerung der Fristen für Werbemaßnahmen und die verstärkte Unterstützung des Weintourismus. Es wird erwartet, dass diese Maßnahmen dazu beitragen werden, die Sichtbarkeit und die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Weine auf den wichtigsten Exportmärkten in einer Zeit zu verbessern, in der der Welthandel mit Unsicherheiten zu kämpfen hat. Die Organisationen begrüßten auch höhere Kofinanzierungssätze für Krisenmanagementinstrumente wie Rodungsregelungen, grüne Weinlese und Destillation. Diese Instrumente werden als wesentlich für die Bewältigung der Marktvolatilität und die Unterstützung der Erzeuger in schwierigen Zeiten angesehen.

Eine weitere positive Entwicklung, die von Copa und Cogeca hervorgehoben wird, ist das vereinfachte Verfahren für die Genehmigung von Neuanpflanzungen von Rebflächen. Diese Änderung soll es den Erzeugern erleichtern, ihre Rebflächen zu erneuern, was zur Aufrechterhaltung der Vitalität des Sektors beitragen könnte.

Trotz dieser Fortschritte äußerten Copa und Cogeca ihre Besorgnis über die Einschränkungen bei den Stützungsprogrammen für Weinerzeuger, die von den Krisenmaßnahmen profitieren. Sie erkennen zwar an, dass Doppelzahlungen vermieden werden müssen, argumentieren jedoch, dass derartige Beschränkungen die Fähigkeit des Sektors zur Innovation oder zur Anpassung an sich rasch verändernde Marktbedingungen nicht beeinträchtigen dürfen. Sie forderten die Trilog-Verhandlungsführer auf, eine Formulierung anzunehmen, die die Fähigkeit der Erzeuger zur Wiederbepflanzung von Rebflächen schützt, was sie als entscheidend für die Förderung von Innovation und Anpassung ansehen.

Die Organisationen sprachen sich auch gegen die vorgeschlagenen Ertragsbegrenzungen für neu bepflanzte Rebflächen aus. Sie argumentieren, dass diese Maßnahme nicht praktikabel wäre, die regionale Wirtschaft und die traditionelle Weinproduktion untergraben könnte und zusätzlichen Verwaltungsaufwand verursachen würde.

Copa und Cogeca erkannten die Fortschritte bei der Definition von Weinen mit niedrigem Alkoholgehalt im Rahmen des neuen Pakets an, forderten die Gesetzgeber jedoch auf, bei künftigen Diskussionen klar zwischen entalkoholisierten Weinen und solchen mit natürlich niedrigem Alkoholgehalt zu unterscheiden.

Im Hinblick auf die bevorstehenden Trilog-Verhandlungen fordern Copa und Cogeca die EU-Gesetzgeber auf, die vom Parlament angenommenen Verbesserungen zu berücksichtigen. Sie betonen, wie wichtig es ist, im endgültigen Paket Flexibilität, wirksame Instrumente für das Krisenmanagement und eine starke Unterstützung für die Absatzförderung zu gewährleisten, damit der europäische Weinsektor in einem schwierigen globalen Umfeld wettbewerbsfähig und widerstandsfähig bleiben kann.