17.10.2025
Das Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union und dem Mercosur, das im Dezember 2024 nach 25-jährigen Verhandlungen unterzeichnet wurde, könnte die europäischen Exporte bis zum Ende der Übergangszeit um 40 % steigern, so eine offizielle Quelle der Europäischen Kommission. Das Abkommen, das noch endgültig bestätigt werden muss, betrifft den Handel zwischen der EU und den Mercosur-Ländern: Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay und Bolivien.
Brüssel schätzt, dass sich die Auswirkungen auf die europäischen Exporte auf über 40 % belaufen könnten, wobei landwirtschaftliche Erzeugnisse einen Anstieg von bis zu 50 % verzeichnen könnten. Wein gehört zu den Sektoren, die am meisten von diesem Abkommen profitieren dürften. Wichtige weinproduzierende Länder in der EU wie Frankreich, Italien, Spanien, Deutschland und Portugal werden ihre Ausfuhren auf die Märkte des Mercosur wahrscheinlich erheblich steigern können.
Das Abkommen sieht vor, dass die Zollschranken schrittweise abgebaut werden. Die vollständige Liberalisierung der Zölle soll während einer zehnjährigen Übergangszeit erfolgen. Für Erzeugnisse, die als besonders empfindlich gelten, kann dieser Zeitraum jedoch auf bis zu fünfzehn Jahre verlängert werden. Die Vereinbarung gilt für 90 % der zwischen den beiden Blöcken gehandelten Erzeugnisse. Für die übrigen Erzeugnisse werden Maßnahmen wie Höchstzollsätze eingeführt.
Auf der Einfuhrseite wird die EU voraussichtlich Mineralien, Brennstoffe, Holz, pflanzliche Proteine, Kaffee und Eisen aus den Mercosur-Ländern beziehen. Das Abkommen enthält auch Bestimmungen, die über Zollsenkungen hinausgehen. Es verbietet Einfuhr- oder Ausfuhrmonopole und legt Regeln für einen fairen Wettbewerb fest.
Trotz dieser potenziellen Vorteile haben einige EU-Mitgliedstaaten Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen des Abkommens auf ihre Agrarsektoren geäußert. Frankreich, Italien und Polen haben ihre Vorbehalte besonders deutlich zum Ausdruck gebracht. Sie befürchten, dass die zunehmenden Importe aus dem Mercosur die heimischen Landwirte und Produzenten bedrohen könnten.
Bei der Unterzeichnung des Abkommens wies die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, auf diese Bedenken hin, indem sie auf die strengen Schutzklauseln hinwies, die in das Abkommen aufgenommen wurden, um die Existenzgrundlage der europäischen Landwirte zu schützen. Sie wies auch darauf hin, dass im Rahmen des Abkommens mehr als 350 EU-Produkte durch geografische Angaben geschützt werden.
Die Lebensmittelsicherheit bleibt ein zentrales Thema des Abkommens. Alle Lebensmittel, die aus den Mercosur-Ländern in die EU exportiert werden, müssen den strengen europäischen Gesundheits- und Lebensmittelnormen entsprechen. Dies bedeutet, dass Exporteure aus Südamerika die EU-Anforderungen erfüllen müssen, bevor sie Zugang zum EU-Markt erhalten.
Laut von der Leyen wird erwartet, dass die EU-Unternehmen durch das Abkommen rund vier Milliarden Euro pro Jahr an Ausfuhrzöllen einsparen. Das Abkommen zielt nicht nur darauf ab, den Handel zu fördern, sondern auch ein berechenbareres Geschäftsumfeld für beide Regionen zu schaffen.
Das endgültige Validierungsverfahren für das Abkommen ist noch nicht abgeschlossen. Sobald es vollständig umgesetzt ist, wird es voraussichtlich die Handelsbeziehungen zwischen Europa und Südamerika neu gestalten und neue Möglichkeiten für Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks eröffnen.
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