22.10.2025
Am Dienstag, den 21. Oktober, versammelten sich in Straßburg führende Vertreter von 23 Weinbauregionen aus 10 europäischen Ländern, um eine neue Erklärung zur Unterstützung der Zukunft des europäischen Weins zu unterzeichnen. Die Veranstaltung fand im Rahmen der zweiten Ausgabe des Europäischen Weintages statt und wurde von Franck Leroy, Präsident der französischen Region Grand-Est und Vorsitzender der Vereinigung Europäischer Weinregionen (AREV), moderiert. Die Erklärung mit dem Namen "Straßburger Appell für ein Europa, das stolz auf seinen Weinbau ist" soll die politischen Entscheidungsträger an die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung der Weinerzeugung auf dem gesamten Kontinent erinnern.
Die Unterzeichner vertreten Regionen aus Deutschland, Österreich, Belgien, Spanien, Frankreich, Luxemburg, der Tschechischen Republik und Rumänien. Ihre Botschaft ist klar: Bei der Verteidigung des Weinbaus geht es nicht nur um den Schutz eines Agrarprodukts. Es geht um die Unterstützung ländlicher Gemeinden, den Erhalt von Arbeitsplätzen und die Bewahrung lokaler Traditionen, die die Identität Europas seit Jahrhunderten prägen.
Der Appell kommt zu einer Zeit, in der Europas Weinberge vor großen Herausforderungen stehen. Der Klimawandel hat zu unvorhersehbarem Wetter und neuen Krankheiten für die Weinreben geführt. Wirtschaftliche Unsicherheit und geopolitische Spannungen haben den Handel gestört. Der Wettbewerb mit anderen weinproduzierenden Ländern und Getränken nimmt zu. Darüber hinaus haben die laufenden Diskussionen in Brüssel über Änderungen der Weinverordnungen - bekannt als "Weinpaket" - bei den Erzeugern Besorgnis über die Zukunft ihrer Branche ausgelöst.
Während der Veranstaltung betonte Franck Leroy, dass die Lage ernst sei. Er verwies auf die kombinierten Auswirkungen von Klimawandel, veränderten Verbrauchergewohnheiten, internationalem Wettbewerb, amerikanischen Zöllen auf europäische Weine und allgemeinen wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Leroy zufolge bedrohen diese Faktoren nicht nur die Weinerzeuger, sondern auch alle, die in diesem Sektor tätig sind - von den Weinbergsarbeitern bis hin zu den Beschäftigten in Tourismus und Logistik.
Der italienische Europaabgeordnete Dario Nardella wandte sich an die Teilnehmer und hob die Rolle des Weins als Kulturgut hervor. Wein sei mehr als ein landwirtschaftliches Produkt, er sei Teil des europäischen Erbes und des kollektiven Gedächtnisses. Nardella rief die politischen Entscheidungsträger dazu auf, Wein als Kulturgut zu behandeln, das sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene Schutz und Förderung verdient.
Der französische Europaabgeordnete Éric Sargiacomo schloss sich dieser Meinung an. Er sagte, die Unterstützung des Weinbaus durch Regulierung und Finanzierung sei kein Almosen, sondern eine notwendige Investition in die ländliche Wirtschaft. Sargiacomo betonte, dass Tausende von Menschen für ihren Lebensunterhalt auf den Weinsektor angewiesen sind und dass eine wirksame Unterstützung Angst und Not in diesen Gemeinschaften verhindern kann.
In dem Straßburger Appell werden mehrere konkrete Maßnahmen gefordert. Er fordert die europäischen Behörden auf, den einzigartigen kulturellen Status des Weins in künftigen Rechtsvorschriften anzuerkennen. Er fordert die Fortsetzung der finanziellen Unterstützung für den Sektor im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2027. Die Unterzeichner fordern außerdem einen stärkeren Schutz für europäische Weine in internationalen Handelsabkommen und mehr Unterstützung für Weintourismus und Werbeaktivitäten.
Zum Abschluss des Europäischen Weintages stellte Franck Leroy einige positive Entwicklungen in den jüngsten politischen Diskussionen fest, betonte jedoch, dass noch mehr getan werden müsse. Er sagte, die Verteidigung der europäischen Weinberge bedeute die Verteidigung einer Lebensweise, die ganzen Regionen zugute komme und zum weltweiten Ansehen Europas beitrage.
Die Erklärung schließt mit einer Frage: Wird Europa weiterhin seine Weinberge anerkennen und unterstützen? Die Antwort der führenden Politiker der Regionen lautet ja - sie sehen im Weinbau eine Quelle des Wohlstands und der Chancen für ihre Gebiete und für Europa insgesamt. Sie sind der Ansicht, dass die Unterstützung der Weinerzeugung für die Aufrechterhaltung des kulturellen Einflusses Europas in der Welt von wesentlicher Bedeutung ist.
Zu den 23 Regionen, die den Appell unterzeichnet haben, gehören wichtige französische Weinbaugebiete wie Bourgogne-Franche-Comté, Occitanie, Nouvelle-Aquitaine und Grand-Est, deutsche Bundesländer wie Baden-Württemberg und Bayern, spanische Regionen wie Castilla-La Mancha und Catalunya sowie Vertreter aus Österreich, Belgien, Luxemburg, Rumänien und der Tschechischen Republik. Ihr gemeinsamer Einsatz ist ein wichtiger Schritt, um angesichts wachsender Herausforderungen für eine starke Zukunft des europäischen Weins einzutreten.
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