08.10.2025
Der jährliche Smoke Summit, der von der West Coast Smoke Exposure Task Force (WCSETF) organisiert wird, brachte am 15. Juli mehr als 350 Teilnehmer aus 19 Bundesstaaten und neun Ländern zusammen, um die aktuellen Herausforderungen zu diskutieren, die der Rauch von Waldbränden für die Weinindustrie darstellt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen Vorträge von Forschern, Branchenführern und Versicherungsexperten zu den neuesten Erkenntnissen, Forschungsinitiativen und praktischen Lösungen für Winzer und Weinbauern in Kalifornien, Oregon und Washington.
Natalie Collins, Präsidentin der California Association of Winegrape Growers und Ko-Vorsitzende des WCSETF, eröffnete den Gipfel, indem sie die nachhaltigen Auswirkungen des Rauchs von Waldbränden auf die Weinberge und die Weinproduktion hervorhob. Sie betonte, wie wichtig die Zusammenarbeit und der wissenschaftliche Fortschritt bei der Bewältigung dieser Herausforderungen sind. Das Gipfeltreffen hat sich zu einem wichtigen Forum für den Wissensaustausch und die Entwicklung von Strategien zur Minderung der Risiken der Rauchbelastung entwickelt.
Dr. Tim Rinehart, ein nationaler Programmleiter beim USDA Agricultural Research Service (ARS), sprach über die Bundesmittel für die Forschung zur Rauchbelastung. Seit 2020 werden etwa 5 Millionen Dollar des jährlichen USDA-Forschungsbudgets in Höhe von 27 Millionen Dollar für die Untersuchung der Rauchbelastung von Weintrauben aufgewendet. Rinehart wies darauf hin, dass mehr als 25 Wissenschaftler an diesen gemeinsamen Bemühungen beteiligt sind. Er erwähnte auch, dass im Haushaltsplan 2026 neue Mittel zur Verfügung stehen könnten, die es den Forschern ermöglichen würden, ihre Arbeit zu erweitern. Eine neue Forschungs-Roadmap, die nach einem Industrie-Workshop im November 2024 von Dr. Arran Rumbaugh entwickelt wurde, wird künftige Projekte leiten und helfen, Wissenslücken zu identifizieren.
Dr. Rumbaugh, eine Forschungschemikerin des USDA-ARS, erläuterte die vier Hauptbereiche ihres Programms: frühe tragbare Erkennung von Rauchverbindungen, Festlegung von Schwellenwerten für Schäden, atmosphärische Analysen und Stoffwechselstudien. Sie betonte, wie wichtig es ist, Daten zu sammeln, um Vorhersagemodelle zu verbessern und den Landwirten Entscheidungshilfen zu geben. Andere USDA-ARS-Forscher arbeiten an biotechnologischen Werkzeugen zum Verständnis der Reaktionen von Weinreben auf Rauch, an Sprühbeschichtungen zur Verhinderung von Rauchschäden, an atmosphärischen Modellen zur Risikobewertung und an schnellen Bewertungsmethoden für Rauchschäden in Trauben und Wein.
Dr. Torey Arvik, ein Lebensmitteltechnologe beim USDA-ARS, stellte seine Arbeit über praktische Möglichkeiten zur Verringerung der Rauchbelastung bei der Weinherstellung vor. Im Rahmen seiner Forschungsarbeit werden kommerzielle Hilfsmittel und Behandlungsraten bewertet, um ihre Wirksamkeit bei der Verbesserung der Weinqualität und des wirtschaftlichen Wertes nach Raucheinwirkung zu bestimmen.
Dr. Elizabeth Tomasino von der Oregon State University berichtete über ihre Forschungsarbeit zur Interpretation von Trauben- und kleinen Gärungsdaten, um Winzern bei der Entscheidung zu helfen, wie sie mit potenziell betroffenen Früchten umgehen sollen. Sie empfahl chemische Tests als zuverlässigste Methode zur Erkennung von Rauchgeschmack und riet den Winzern, vor der Ernte kleine Gärungen durchzuführen. Tomasino riet außerdem zu einer sorgfältigen Buchführung und zur Kenntnis der Basisgrenzwerte für jeden Weinberg oder Weinstil.
Dr. Tom Collins von der Washington State University stellte Erkenntnisse darüber vor, wie die Nähe zu Waldbränden das Risiko und die Schwere von Rauchschäden beeinflusst. Er erklärte, dass Weinberge, die näher an Bränden liegen, einem größeren Risiko ausgesetzt sind, da sich die Rauchverbindungen auf ihrem Weg durch die Atmosphäre abbauen. Selbst innerhalb eines einzelnen Weinbergs können die Auswirkungen je nach Entfernung zum Feuer variieren.
Auf dem Gipfel wurden auch Versicherungsmöglichkeiten diskutiert. Kristine Fox von Relation Insurance erläuterte die Vorteile einer Mehrgefahren-Ernteversicherung (MPCI) und einer Feuerversicherung für Landwirte, die Rauch ausgesetzt sind. Sie betonte die Bedeutung der Dokumentation, einschließlich Weinbergsproben, Vermarktungsunterlagen, Labortests und sogar die Lagerung von Trauben in Gefrierschränken als Beweismittel für Versicherungsansprüche. Im Jahr 2025 wurde in Kalifornien ein neuer Fire Insurance Protection Smoke Index (FIP-SI) Endorsement eingeführt, der Versicherungsschutz auf Bezirksebene speziell für Rauchereignisse bietet. Es wird erwartet, dass dieser Zusatz auch in Oregon, Washington und Idaho eingeführt wird, nachdem er sich im ersten Jahr als erfolgreich erwiesen hat.
Die WCSETF dient weiterhin als zentrale Ressource für Weinbauern und Winzer, die mit Waldbrandrauch zu tun haben. Auf ihrer Website finden sich bewährte Verfahren, aktuelle Forschungsergebnisse, Versicherungsinformationen und Aufzeichnungen vergangener Gipfeltreffen. Die Koalition setzt sich weiterhin dafür ein, die Branche mit aktuellen Informationen und praktischen Hilfsmitteln zu unterstützen, da Waldbrände eine anhaltende Bedrohung für die Weinberge an der Westküste darstellen.
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