23.09.2025
Die Weinwelt von Bordeaux steht unter Schock nach dem Selbstmord von Jonathan Mayer, einem 37-jährigen Winzer, der für sein Engagement für die Region und ihre Zukunft bekannt war. Mayer, der das Château Servian in Saint-Hilaire-du-Bois seit 2018 leitete und 2019 auf ökologischen Anbau umstellte, nahm sich am 23. September das Leben. Sein Tod hat Kollegen und Freunde in der gesamten Gironde tief betroffen gemacht und die anhaltende Krise des Weinbaus in Bordeaux verdeutlicht.
Mayer war ein aktives Mitglied der lokalen landwirtschaftlichen Gemeinschaft. Er war Mitglied der Coordination Rurale de Gironde (CR33) und wurde Anfang des Jahres in die Landwirtschaftskammer der Gironde gewählt. Er nahm an den von der Präfektur organisierten Krisensitzungen teil und arbeitete an Projekten zur Umstrukturierung der Weinberge in Bordeaux, um die Rentabilität nach Jahren wirtschaftlicher Schwierigkeiten wiederherzustellen. Mayer gehörte auch dem Verwaltungsrat der AOC Bordeaux und Bordeaux Supérieur an und war Kandidat für das Amt des Schatzmeisters in der neuen, von Michel-Éric Jacquin, dem Präsidenten des Organisme de Défense de Gestion (ODG), vorgeschlagenen Führungsmannschaft. Erst am 15. September nahm er an einer Vorstandssitzung teil, bei der niemand Anzeichen einer persönlichen oder beruflichen Notlage bemerkte.
Die Nachricht hat viele in der Weinbranche sprachlos gemacht. "Es ist eine weitere Tragödie, die einen jungen, engagierten und aktiven Menschen trifft", sagte ein Winzer aus Entre-deux-Mers. Andere beschrieben Mayer als freundlich, nachdenklich und engagiert für positive Veränderungen. "Er war sehr diskret, wollte aber etwas bewegen", sagte ein Winzer aus Bordeaux. Das Gefühl des Verlustes wird noch verstärkt durch die Erinnerung an andere Selbstmorde in der Region, darunter der von Christophe Blanc in Castillon im letzten Frühjahr.
Jean-Paul Ayres, Sprecher der CR33, nannte Mayers Tod einen großen Verlust für die Landwirtschaft und den Weinbau in der Gironde. Er beschrieb Mayer als intelligent, freundlich und von seinen Kollegen hoch geachtet. Ayres sagte, dass man sich zwar Zeit für die Trauer nehmen müsse, es aber auch wichtig sei, diese Tragödien nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Er rief alle Akteure des Weinsektors dazu auf, sich zusammenzuschließen, um weitere Verluste zu verhindern.
Das Gefühl der Dringlichkeit wächst unter den lokalen Verantwortlichen und Winzern. Didier Cousiney, Sprecher des Kollektivs Viti 33, schrieb einen offenen Brief an die lokalen Behörden und warnte: "Die Frage ist jetzt: Wann wird es wieder passieren?" Cousiney wies auf die Wirtschaftskrise hin, mit der die Winzer konfrontiert sind, und sagte, dass viele trotz der Versprechungen der Behörden ihre Lebensgrundlage und ihre Würde verlieren. Er forderte konkrete Maßnahmen anstelle von weiteren Reden.
Jean-Samuel Eynard, Präsident der Landwirtschaftskammer der Gironde, erklärte in einer Erklärung, dass Mayers Tod auf schmerzliche Weise das Leid vieler Winzer in Bordeaux während einer noch nie dagewesenen Krise widerspiegelt. Eynard sagte, dass die kollektiven Bemühungen zur Selbstmordprävention angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten nicht ausreichen. Er wies darauf hin, dass die öffentliche Unterstützung oft erst nach Monaten oder Jahren eintritt, so dass viele Winzer mit Ungewissheit und finanzieller Unsicherheit konfrontiert sind.
Die Gendarmerie von Langon hat eine Untersuchung zu Mayers Tod eingeleitet, aber noch keine Einzelheiten bekannt gegeben. Lokale Verantwortliche sagen, dass Selbstmord zwar nie durch einen einzelnen Faktor verursacht wird, dass aber das derzeitige wirtschaftliche Klima zu einer weit verbreiteten Verzweiflung unter den Winzern in Bordeaux beiträgt.
Mayers Tod hat sowohl bei Regierungsvertretern als auch bei Branchenverbänden den Ruf nach sofortigen Maßnahmen laut werden lassen. Viele fordern stärkere Unterstützungssysteme und schnellere Reaktionen, um denjenigen zu helfen, die in einer der berühmtesten Weinregionen Frankreichs mit finanziellen Nöten und psychischen Problemen zu kämpfen haben.
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