Führende Vertreter der Weinindustrie warnen vor fragmentierten Botschaften, da sich die Verbraucherpräferenzen ändern

13.11.2025

Das Symposium im Napa Valley unterstreicht die dringende Notwendigkeit von Innovation und Einigkeit, um den amerikanischen Wein in Zeiten wirtschaftlichen Drucks relevant zu halten.

Auf dem kürzlich im Napa Valley abgehaltenen Finanzsymposium der Weinindustrie kamen Branchenführer und Finanzexperten zusammen, um die aktuelle Lage der Weinbranche und ihre Zukunft zu diskutieren. Die Veranstaltung, die nun schon zum zweiten Mal stattfand, brachte Führungskräfte, Wirtschaftsexperten und Interessenvertreter zusammen, um die Herausforderungen, denen sich der Weinsektor gegenübersieht, anzusprechen und Strategien für Anpassung und Wachstum zu erkunden.

Gary Mortensen, Präsident der Stoller Wine Group, eröffnete die Vormittagssitzung, indem er auf das einging, was er als "Die Korrektur" bezeichnete - eine Phase, die durch veränderte Verbraucherpräferenzen, wirtschaftlichen Druck und die Notwendigkeit von Innovationen gekennzeichnet ist. Mortensen betonte, dass der Wandel eine der wenigen Gewissheiten sowohl in der Wirtschaft als auch im Leben ist. Er forderte die Teilnehmer auf, diesen Moment nicht als Krise zu sehen, sondern als Chance, sich neu zu orientieren und ihre Ansätze zu überdenken.

Mortensen wies darauf hin, dass sich die Weinindustrie oft selbst beschränkt hat, indem sie sich zu sehr auf die Tradition konzentriert hat. "Wenn wir uns nur einbilden, dass wir im Weingeschäft sind, dann sind wir auch nur im Weingeschäft", sagte er. Er ermutigte die Erzeuger, über den Tellerrand ihres eigenen Sektors hinauszuschauen und sich von anderen Branchen inspirieren zu lassen, um das Image und die Attraktivität des Weins zu modernisieren.

Die Diskussionen auf dem Symposium spiegelten den Konsens wider, dass sich die Branche anpassen muss, um zu überleben. Oliver Colvin, Vorsitzender von WX Brands, sprach mit Carol Reber, Vorsitzende von Far Niente Wine Estates, darüber, wie schwierige Zeiten zu nachhaltigen Verbesserungen führen können. "Man erinnert sich an die schwierigen Zeiten und lernt aus ihnen; aus Erfolgen lernt man nicht wirklich", sagte Colvin.

Ein wiederkehrendes Thema war die Notwendigkeit einer einheitlichen Stimme innerhalb der amerikanischen Weinindustrie. Mortensen merkte an, dass es zwar Versuche gegeben habe, die Erzeuger unter einer gemeinsamen Botschaft zu vereinen - ähnlich wie bei erfolgreichen Kampagnen wie "Got Milk?" für Molkereiprodukte oder Nike's "Just Do It" -, dass sich jedoch keine einheitliche Aussage für Wein herausgebildet habe. Er beschrieb den derzeitigen Zustand als zersplittert, ohne eine nationale Stimme, die alle Erzeuger vertritt.

Reber schloss sich diesen Bedenken an und sagte, dass der Wein zu ernsthaft und exklusiv in seinen Botschaften geworden sei. Sie schlug vor, dass mehr Spaß und Freude dazu beitragen könnten, neue Verbraucher zu gewinnen. "Wir haben uns selbst zu sehr in den Hintergrund gedrängt und alles so wertvoll gemacht", sagte sie. Sowohl Reber als auch Mortensen stimmten darin überein, dass Innovationen im Marketing und in der Gastfreundschaft unerlässlich sind, wenn Wein relevant bleiben soll.

Mortensen räumte auch ein, dass viele Verbraucher Wein als einschüchternd oder unnahbar empfinden. Er räumte ein, dass selbst erfolgreiche Unternehmen wie Stoller "immer noch nicht sehr gut darin sind, Wein benutzerfreundlich zu machen". Diese Wahrnehmung hat dazu geführt, dass manche Menschen Wein im Vergleich zu anderen alkoholischen Getränken als veraltet oder elitär ansehen.

Andere Sitzungen während des Symposiums befassten sich mit breiteren finanziellen Trends, die die Branche beeinflussen. Carol Collison von Global Wine Partners leitete eine Diskussionsrunde über Fusionen und Übernahmen mit Tony Correia von The Correia Company und Adam Beak von Vertical Head Wine and Beverage Group. Sie erörterten, wie die Konsolidierung den Markt prägt und was dies für kleinere Erzeuger bedeutet.

Dr. Christopher Thornberg, Gründer von Beacon Economics, gab einen aktuellen Überblick über die makroökonomischen Trends, die sich auf den Weinabsatz und die Produktion auswirken. Er wies auf Faktoren wie Inflation, veränderte Konsumgewohnheiten und Unterbrechungen der globalen Lieferkette hin.

Im Laufe des Tages kamen die Redner immer wieder auf den Gedanken zurück, dass das Überleben von der Anpassungsfähigkeit abhängt. Die Teilnehmer waren sich einig: Auch wenn die letzten Jahre für die amerikanischen Weinerzeuger schwierig waren, werden diejenigen, die sich dem Wandel stellen und auf eine einheitliche Botschaft hinarbeiten, in Zukunft erfolgreicher sein. Das Symposium schloss mit dem Aufruf zu einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen den Regionen und Sektoren, um sicherzustellen, dass amerikanischer Wein in einem sich schnell entwickelnden Markt wettbewerbsfähig bleibt.