30.10.2025
Französische Senatoren haben einen detaillierten Bericht über die Zukunft der Weinindustrie des Landes veröffentlicht, in dem sie dringend Einigkeit und Reformen fordern, um die sich verschärfende Krise zu bewältigen. Der Bericht, der am 29. Oktober im französischen Senat in Paris vorgestellt wurde, ist das Ergebnis monatelanger Arbeit von drei Senatoren, die auch Winzer sind: Daniel Laurent (Charente-Maritime), Henri Cabanel (Hérault), und Sébastien Pla (Aude). Die Ergebnisse fallen in eine Zeit, in der der französische Weinbau mit unvorhersehbaren internationalen Spannungen, zunehmenden klimatischen Herausforderungen und einer stark veränderten Verbrauchernachfrage konfrontiert ist.
Der Bericht der Senatoren enthält 23 Empfehlungen, die das langfristige Überleben und die Wettbewerbsfähigkeit des französischen Weins sichern sollen. Im Mittelpunkt ihrer Vorschläge steht die Organisation eines nationalen Gipfels für den Weinsektor in der ersten Hälfte des Jahres 2026. Diese Veranstaltung würde auf einem "Pakt des Vertrauens" zwischen allen Teilen der Branche, von den Winzern bis zu den Händlern, beruhen. Die Senatoren argumentieren, dass der Sektor seine derzeitigen Schwierigkeiten nur durch Zusammenarbeit überwinden kann.
Eine der wichtigsten Empfehlungen ist die stärkere Einbindung der Weinhändler in die offiziellen Stellen, die die Weinerzeugung und -vermarktung überwachen und verwalten. Der Bericht fordert außerdem formelle Vereinbarungen über Preisgestaltung und Nachhaltigkeit, einschließlich der Veröffentlichung von Referenzpreisen als Richtschnur für Verträge zwischen Erzeugern und Käufern. Die Senatoren verweisen auf erfolgreiche Modelle in anderen Regionen, wie z.B. die IGP Pays d'Oc, als nachahmenswerte Beispiele.
Der Bericht unterstreicht, dass jede neue staatliche Hilfe für das Krisenmanagement an Fortschritte bei diesen branchenweiten Vereinbarungen geknüpft werden sollte. Die Senatoren betonen, dass die Lösung der so genannten "Polykrise" davon abhängt, dass sowohl die vorgelagerten Produzenten als auch die nachgelagerten Vermarkter einen verbindlichen Kooperationspakt unterzeichnen.
Es ist das erste Mal seit 23 Jahren, dass der Wirtschaftsausschuss des Senats den französischen Weinbau so eingehend untersucht hat. Der Prozess umfasste rund 50 Anhörungen mit Organisationen und Experten aus Frankreich und anderen großen Weinbauländern. Laut Daniel Laurent sind die Weinberge in ganz Europa von ähnlichen Problemen betroffen, und in vielen Ländern werden aufgrund der sinkenden Nachfrage ebenfalls große Flächen gerodet.
Die Empfehlungen decken ein breites Spektrum an Themen ab. Die Senatoren fordern die Branche auf, die Zahl der Branchenverbände zu reduzieren - derzeit sind es 23 für Wein gegenüber nur 10 für Obst und Gemüse - und die mehr als 200 Regulierungsbehörden, die über 400 verschiedene Weinbezeichnungen verteidigen, zu straffen. Sie schlagen eine Ausweitung der Mengenregulierung nach dem Vorbild der Champagne vor, die zur Stabilisierung des Marktes in dieser Region beigetragen hat.
Zu den weiteren Vorschlägen gehören die verstärkte Unterstützung junger Menschen bei der Übernahme von Familienweingütern, die Aufstockung der Mittel für die internationale Absatzförderung und die Vereinfachung der Verwaltungsvorschriften für die Erzeuger. In dem Bericht wird auch eine groß angelegte Kommunikationskampagne gefordert, um die Verbraucher im In- und Ausland zurückzugewinnen.
In Bezug auf den Klimawandel konzentrieren sich die Senatoren auf die Entwicklung von Rebsorten, die widerstandsfähiger gegen Wetterextreme und Krankheiten sind. Sie empfehlen, die Versicherungsberechnungen auf acht statt fünf Jahre auszudehnen und die Anpflanzungsgenehmigungen für Weinberge von acht auf dreizehn Jahre zu verlängern, um die Produktionskapazität zu erhalten.
In ihrem Bericht betonen die Senatoren, dass französischer Wein nach wie vor ein hervorragender Sektor ist, der jedoch bei Handelsstreitigkeiten oder Freihandelsverhandlungen häufig zur Zielscheibe wird. Sie warnen, dass der gesamte Sektor gefährdet ist, wenn ein Teil der Branche leidet - seien es die Winzer, die Händler oder die Einzelhändler. Ihre Botschaft ist klar: Nur wenn wir uns zusammenschließen, kann der französische Weinbau seine Zukunft in einem zunehmend wettbewerbsorientierten globalen Markt sichern.
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