Französische Weinproduktion sinkt bis 2025 um 1% und bleibt 16% unter dem Fünf-Jahres-Durchschnitt

21.10.2025

Hitzewellen, Dürre und die Abwanderung von Rebstöcken lassen die Produktion auf 36 Millionen Hektoliter sinken, wobei die regionalen Unterschiede und die klimatischen Herausforderungen fortbestehen.

Nach Angaben von Agreste, dem statistischen Dienst des französischen Landwirtschaftsministeriums, wird die französische Weinproduktion im Jahr 2025 voraussichtlich auf einem niedrigen Niveau bleiben und bei etwa 36 Millionen Hektolitern liegen. Dies entspricht einem Rückgang von 1 % gegenüber dem Vorjahr und liegt deutlich unter dem Fünfjahresdurchschnitt von 42,9 Millionen Hektolitern.

Die Hauptursachen für diesen Produktionsrückgang sind die Hitzewelle und die Trockenheit, die Frankreich im August heimgesucht haben. Diese Witterungsbedingungen beschleunigten die Reifung der Trauben, verhinderten jedoch, dass die Beeren ihre übliche Größe erreichten, was zu kleineren Trauben mit weniger Saft führte. Die Regenfälle im September kamen zu spät, um die Auswirkungen rückgängig zu machen. Darüber hinaus wurden in mehreren Regionen Tausende Hektar Weinberge entwurzelt, was die potenziellen Erträge weiter reduzierte.

Trotz dieser Herausforderungen haben sich einige Bereiche der französischen Weinproduktion als widerstandsfähig erwiesen. Bei den Weinen mit geschützter Ursprungsbezeichnung (AOP) wird ein Anstieg der Produktion um 5 % auf 15,9 Millionen Hektoliter erwartet. Bei den Weinen mit geschützter geografischer Angabe (IGP) wird hingegen ein Rückgang um 6 % auf 10 Millionen Hektoliter erwartet, während die Produktion von Weinen für Spirituosen wie Cognac und Armagnac mit rund 7,7 Millionen Hektolitern stabil bleiben dürfte.

Die Situation in den französischen Weinregionen ist sehr unterschiedlich. Im Languedoc-Roussillon, dem mengenmäßig größten Weinanbaugebiet des Landes, wird ein starker Rückgang um 9 % auf etwa 9 Mio. Hektoliter erwartet. Die Region wurde durch Hitze, Trockenheit und Mehltau stark in Mitleidenschaft gezogen, so dass etwa 10 000 Hektar Rebfläche gerodet werden mussten.

In der Region Charentes, die für ihre Rolle in der Cognac-Produktion bekannt ist, wird die Produktion voraussichtlich leicht um 2 % auf 8 Mio. Hektoliter zurückgehen, nachdem sie 2024 bereits um 23 % eingebrochen war. In Bordeaux und im Südwesten wird ebenfalls ein leichter Rückgang um 2 % erwartet, nachdem im letzten Jahr aufgrund ähnlicher Witterungsbedingungen und der Entnahme von Rebflächen erhebliche Einbußen zu verzeichnen waren.

In der Region Süd-Ost dürfte die Produktion mit rund 4,5 Millionen Hektolitern stabil bleiben. Die Champagne bildet in diesem Jahr eine Ausnahme: Die Ernte konnte aufgrund der frühen Reife schneller als üblich abgeschlossen werden, was zu einem Anstieg der Produktion um 14 % gegenüber dem Vorjahr führte. Diese Zahl liegt jedoch immer noch etwa 10 % unter dem Fünfjahresdurchschnitt der Region.

Burgund und Beaujolais zeigen ein gemischtes Bild. Im Burgund wird ein starker Aufschwung mit einem prognostizierten Anstieg von 45 % erwartet, während im Beaujolais ein starker Rückgang von 32 % zu verzeichnen ist. Auch im Loire-Tal wird mit einem Anstieg der Produktion um 15 % im Vergleich zum Vorjahr auf 2,4 Millionen Hektoliter gerechnet.

Andere Regionen wie das Elsass und Korsika weisen geringere Veränderungen auf: Im Elsass wird mit einem Rückgang der Produktion gerechnet, während auf Korsika ein leichter Anstieg erwartet wird.

Die allgemeine Stabilisierung auf niedrigem Niveau spiegelt die anhaltenden Herausforderungen für die französischen Weinerzeuger wider, die sich an die veränderten klimatischen Bedingungen und die strukturellen Anpassungen innerhalb der Branche anpassen müssen. Die Kombination aus extremen Wetterereignissen und strategischer Rebflächenreduzierung wird die Landschaft des französischen Weinbaus im Jahr 2025 weiterhin prägen.