14.10.2025
Ein Forschungsprojekt an der Pontificia Universidad Católica de Valparaíso in Chile zielt darauf ab, Abfälle der Weinindustrie in wertvolle Bioprodukte zu verwandeln. Fabián Otálora, ein Doktorand im Fachbereich Bioverfahrenstechnik, leitet die Initiative. Das Projekt konzentriert sich auf die Umwandlung von Traubentrester und Weintrub - Produkte aus der Weinherstellung - in mittelkettige Fettsäuren, die in der Biokraftstoff-, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie verwendet werden können.
Die Forschung ist Teil des Concurso de Valorización a la Investigación Universitaria (VIU), der von der chilenischen Nationalen Agentur für Forschung und Entwicklung (ANID) finanziert wird. Das Team von Otálora verwendet einen speziellen Mikroorganismus, Clostridium kluyveri, der nicht pathogen ist und kleine Moleküle zu größeren Strukturen verbinden kann. Dieser Prozess ermöglicht die Umwandlung von geringwertigen Verbindungen wie Acetat und Ethanol in höherwertige Fettsäuren wie Butyrat, Caproat und Caprylat. Diese Säuren haben eine höhere Energiedichte und sind als Ausgangsstoffe für Biokunststoffe, Futtermittelzusätze und andere industrielle Anwendungen gefragt.
Otálora erklärte, dass das Endprodukt eine flüssige Mischung aus mittelkettigen Fettsäuren ist. Dieses Gemisch kann in spezifische Verbindungen - C4, C6 oder C8 - aufgetrennt werden, je nach den Bedürfnissen der verschiedenen Branchen. Ziel ist es, mit dieser biotechnologischen Plattform maßgeschneiderte Lösungen für verschiedene Branchen anzubieten.
Die Weinindustrie in der chilenischen Region Valparaíso produziert jedes Jahr mehr als 27.000 Tonnen Abfall. Dazu gehören Traubentrester, der aus Schalen, Fruchtfleisch, Kernen und Stielen besteht, die nach dem Pressen der Trauben zurückbleiben, und Weintrub, der nach der Gärung in den Fässern verbleibt. Obwohl diese Rückstände reich an Ethanol, organischen Säuren und Mikronährstoffen sind, werden derzeit nur etwa 20 bis 25 Prozent wiederverwendet. Der Rest wird weggeworfen oder nicht ausreichend genutzt, was eine Belastung für die Umwelt darstellt.
Chile importiert mehr als 95 Prozent seiner mittelkettigen Fettsäuren, hauptsächlich aus Palmöl, das in Südostasien hergestellt wird. Diese Abhängigkeit von Importen bringt Umweltprobleme mit sich, da in Ländern wie Malaysia und Indonesien Wälder abgeholzt werden. Sie schafft auch eine wirtschaftliche Abhängigkeit von den internationalen Märkten.
Otálora sagte, dass sein Projekt eine Alternative bietet, indem es lokale organische Abfälle verwendet, um diese wertvollen Säuren im Inland zu produzieren. Dieser Ansatz könnte die Kosten senken, die Umweltbelastung verringern und neue Exportmöglichkeiten für die chilenische Industrie schaffen. Das Projekt fügt sich in den breiteren Rahmen einer Kreislaufwirtschaft ein, indem es Abfallstoffe wiederverwendet und die Abhängigkeit von importierten Rohstoffen verringert.
Während sich die derzeitige Forschung auf Abfälle aus der Weinindustrie konzentriert, merkte Otálora an, dass dieselbe Technologie auch auf andere organische Abfälle angewendet werden könnte. Zu den möglichen Quellen gehören Lebensmittelabfälle aus Schulkantinen, Brauereien und Brennereien. Das Team hofft, das Projekt in Zukunft auch auf diese Materialien ausweiten zu können.
Die Initiative unterstreicht das Potenzial der Biotechnologie, sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Herausforderungen in der chilenischen Landwirtschaft und Industrie zu bewältigen. Durch die Umwandlung von Abfällen in wertvolle Produkte zielt das Projekt darauf ab, neue Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck der traditionellen Industrien zu verringern.
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