Italienische Weinkellereien verbinden zeitgenössische Kunst mit Tradition in einer nationalen Kulturinitiative

09.10.2025

Das Projekt MetodoContemporaneo bildet kreative Kooperationen ab, um Weinregionen in Zentren für Kunst, Tourismus und gesellschaftliches Engagement zu verwandeln

Eine neue Initiative in Italien bringt zeitgenössische Kunst und die berühmten Weinlandschaften des Landes zusammen. Die Universität von Verona hat in Zusammenarbeit mit BAM! Strategie Culturali MetodoContemporaneo ins Leben gerufen, die erste ständige italienische Beobachtungsstelle, die sich mit der Beziehung zwischen zeitgenössischer Kunst und Weinbaugebieten befasst. Das Projekt zielt darauf ab, Weingüter in ganz Italien zu kartieren und zu dokumentieren, die in die Integration von Kunst und Weinbau investieren, um ein nationales Netzwerk zu schaffen, das Regionen, Kreativität und Kulturtourismus miteinander verbindet.

Im Mittelpunkt von MetodoContemporaneo steht eine Online-Plattform, die als dynamisches Archiv und interaktive Karte dient. Derzeit sind rund 60 italienische Weingüter vom Norden bis zum Süden des Landes vertreten, die sich dafür entschieden haben, zeitgenössische Kunst, Landschaft und gesellschaftliches Engagement miteinander zu verbinden. Die Plattform hebt eine Reihe von Initiativen hervor, von ortsspezifischen Installationen und ständigen Sammlungen bis hin zu Künstleraufenthalten und Preisen für junge Kreative. Das Projekt zeigt, dass Wein nicht nur ein landwirtschaftliches Produkt, sondern auch ein kultureller und sozialer Motor sein kann.

Zu den bemerkenswertesten Beispielen gehören die Werke von Arnaldo Pomodoro auf der Tenuta di Castelbuono, die Barolo-Kapelle von Sol LeWitt und David Tremlett sowie die von Ca' del Bosco, Castello di Ama, Feudi di San Gregorio und Planeta entwickelten Kunstrouten. Diese Weingüter sind zu Laboratorien für Kreativität und Nachhaltigkeit geworden und bieten Besuchern neue Möglichkeiten, die italienische Weinlandschaft zu erleben.

Das Projekt umfasst auch konkrete Maßnahmen vor Ort, um das Netzwerk der Weingüter als kulturelle Akteure zu stärken und die lokalen Gemeinden und Besucher aktiv einzubeziehen. Am 17. und 18. Oktober 2025 wird MetodoContemporaneo seine erste nationale Veranstaltung "Itinerari diffusi tra arti, vino e paesaggio" durchführen. Vierzehn Weingüter öffnen ihre Türen für die Öffentlichkeit mit Führungen und kostenlosen Aktivitäten, die einen neuen Blick auf die Weinlandschaft ermöglichen. Diese Initiative ist Teil des Programms "Doors of CHANGE - Attraverso il patrimonio, aprirsi al futuro", das von der Fondazione CHANGES gefördert wird. Zu den teilnehmenden Weingütern gehören Alois Lageder, Fontanafredda, Tenuta CastelGiocondo - Frescobaldi, Ottella, Rocca di Frassinello und das Vigne Museum von Yona Friedman in Friaul.

Das Projekt wird am 14. November 2025 mit einer wissenschaftlichen Konferenz an der Universität von Verona abgeschlossen. Fachleute aus den Bereichen Kunst, Wein und Tourismus werden über neue Wege zum Erleben von Kulturlandschaften diskutieren. Während dieser Veranstaltung wird die vollständige Version der Plattform MetodoContemporaneo vorgestellt, die Forschern, Weintouristen und Liebhabern eine in Italien einzigartige Ressource bietet.

MetodoContemporaneo ist das Ergebnis von NUPART - Per un nuovo paesaggio culturale, der ersten systematischen wissenschaftlichen Forschung in Italien, die sich mit der Integration von bildender Kunst und Weinbau beschäftigt. Die Forschung wurde von BAC - PNRR CHANGES - CREST - Spoke 9 finanziert und durch das NextGenerationEU-Programm der Europäischen Union unterstützt. Das Projekt ist ein wichtiger Schritt, um den italienischen Wein nicht nur als landwirtschaftliches Produkt, sondern auch als lebendiges Kulturgut neu zu definieren. Durch die Förderung von Verbindungen zwischen Kunst, Natur und Menschen trägt MetodoContemporaneo zur Schaffung einer neuen zeitgenössischen Landschaft in Italien bei.