21.10.2025
Die Weinlese 2025 in Umbrien ist in vollem Gange. Die Produktionsmengen sind höher und die Weinqualität ist besser als im letzten Jahr. Trotz dieser positiven Anzeichen sehen sich die Weinbaubetriebe der Region jedoch mit einem starken Rückgang der Traubenpreise konfrontiert. Die neuesten Zahlen der Warenbörse der Handelskammer Umbrien, die am 14. Oktober veröffentlicht wurden, zeigen, dass die Traubenpreise im Vergleich zu 2024 um 30 % bei den Mindestpreisen und um 33,3 % bei den Höchstpreisen gefallen sind. Im Vergleich zu 2023 ist der Rückgang sogar noch gravierender: Die Mindestpreise sind um bis zu 50 % und die Höchstpreise um 54 % gesunken.
Am stärksten betroffen sind die Rebsorten, die für DOC- und DOCG-Rotweine verwendet werden. Die einzige Ausnahme bildet der Trebbiano Spoletino, dessen Preis um fast 65 % gestiegen ist, was jedoch eher auf eine Produktionsverknappung als auf eine starke Nachfrage zurückzuführen ist.
Für die Ernte 2025 werden die Sangiovese-Trauben zu Preisen zwischen 26 und 30 Euro pro Doppelzentner verkauft. Die Preise für Merlot und Cabernet Sauvignon sind ähnlich hoch, sie liegen zwischen 28 und 30 Euro pro Doppelzentner. Sagrantino DOCG, eine der Vorzeigetrauben Umbriens, liegt mit 100 bis 140 Euro pro Doppelzentner weiterhin höher. Bei den weißen DOC-Trauben liegt der Preis des Trebbiano zwischen 22 und 26 Euro pro Doppelzentner, während der Grechetto zwischen 30 und 35 Euro kostet. Der Trebbiano Spoletino sticht aufgrund seiner begrenzten Verfügbarkeit mit 70 bis 80 Euro pro Doppelzentner hervor.
Im Vergleich zum Vorjahr sind Cabernet Sauvignon, Merlot und Gamay um etwa 32 % zurückgegangen. Der Sangiovese ist um fast 31 % und der Trebbiano um fast 24 % zurückgegangen. Betrachtet man den Zweijahreszeitraum von 2023 bis 2025, so sind die Verluste noch dramatischer: Sangiovese hat mehr als die Hälfte seines Wertes eingebüßt, mit einem Rückgang von mehr als 52 %. Merlot und Cabernet Sauvignon sind beide um über 50 % gefallen. Auch Trebbiano und Grechetto haben mit rund 47 % bzw. 44 % erhebliche Einbußen hinnehmen müssen. Auch der Sagrantino DOCG ist nicht verschont geblieben und hat seit 2023 einen Rückgang um ein Drittel zu verzeichnen.
Der Weinsektor in Umbrien steht zunehmend unter Druck. Die Nachfrage bleibt schwach und der Markt schrumpft weiter. Der Weinkonsum in Italien ist in den letzten fünfzehn Jahren stark zurückgegangen - von fast 22 Litern pro Person im Jahr 2010 auf knapp über zehn Liter im Jahr 2024. Die Verlangsamung der europäischen Wirtschaft und die von der Trump-Administration verhängten Zölle haben auch die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten beeinträchtigt, die für die umbrischen Erzeuger ein wichtiger Markt sind.
Die Weinbaubetriebe in ganz Umbrien sehen sich nun mit wachsenden Herausforderungen konfrontiert, da sie oft gezwungen sind, ihre Trauben zu Preisen zu verkaufen, die die Produktionskosten nicht decken, insbesondere die Kosten für Energie und Arbeit. Diese Situation hat bei den Erzeugern große Besorgnis ausgelöst, da sie befürchten, dass sie nicht in der Lage sein werden, eine weitere Ernte zu erzielen, wenn die Preise auf diesem Niveau bleiben.
In dieser schwierigen Situation ist die Warenbörse der Handelskammer von Umbrien eine wichtige Quelle der Transparenz für den Sektor. Sie liefert reale Daten über die an die Erzeuger gezahlten Preise und hilft ihnen so, die Markttrends zu verstehen und fundierte Entscheidungen über ihre künftigen Tätigkeiten zu treffen. Für viele Weinbaubetriebe in Umbrien sind diese Informationen unerlässlich, um die wirtschaftlichen Bedingungen zu überwachen und gezielte Unterstützungsmaßnahmen zu entwickeln, während sie eine schwierige Zeit für den regionalen Weinbau durchstehen.
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