27.11.2025
Der italienische Weinmarkt befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, bei dem Qualität und Nachhaltigkeit immer wichtiger werden. Jüngste Daten, die Professor Massimiliano Bruni, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der IULM Communication School, während des IULM Alumni Day am 24. Oktober vorstellte, verdeutlichten diese Veränderungen. Die Veranstaltung, die zeitgleich mit dem Champagnertag in Mailand stattfand, brachte Branchenexperten zusammen, um die sich entwickelnde Landschaft des Weinkonsums in Italien und darüber hinaus zu diskutieren.
Italien ist nach den Vereinigten Staaten und Frankreich nach wie vor das Land mit dem drittgrößten Weinkonsum der Welt. Diese Position unterstreicht die strategische Bedeutung Italiens nicht nur als Erzeuger, sondern auch als Schlüsselmarkt für Wein. Der Inlandsverbrauch des Landes nimmt weiter zu, während die Ausfuhren stabil bleiben. Diese Kombination stärkt Italiens Rolle im globalen Weinsektor. Die Art dieses Wachstums ändert sich jedoch. Die Verbraucher suchen zunehmend nach höherwertigen Weinen und achten mehr darauf, wie diese Produkte hergestellt werden.
Einer der bemerkenswertesten Trends ist der Anstieg der Schaumweine. Im Jahr 2023 wird der Umsatz mit Schaumweinen in Italien 3,1 Milliarden Euro erreichen, was einem Absatz von 733 Millionen Litern entspricht. Dieses Wachstum ist sowohl auf Champagner als auch auf italienische Schaumweine zurückzuführen, die in Bezug auf den Wertzuwachs die stillen Weine überholt haben. Während das Gesamtvolumen konstant geblieben ist, deutet der Anstieg des Wertes auf einen klaren Trend zur Premiumisierung hin. Weltweit machen Schaumweine inzwischen einen bedeutenden Marktanteil aus. Champagner hält weltweit einen Anteil von 3,6 %, hat aber einen Rückgang von 8,4 % zu verzeichnen, während andere Schaumweine 14,4 % des Marktes ausmachen und einen leichten Rückgang von 1,4 % verzeichnen. Im Gegensatz dazu wächst das Segment der alkoholarmen und alkoholfreien Weine um fast 6 %, was die veränderten Verbrauchergewohnheiten widerspiegelt.
Italienische Familien mit überdurchschnittlichem Einkommen - etwa 6,5 Millionen Haushalte mit einem Jahreseinkommen von mehr als 55.000 Euro - zeigen eine starke Vorliebe für Champagner und Schaumweine der Spitzenklasse. Jüngere Familien innerhalb dieser Gruppe sind eher experimentierfreudig und suchen nach Qualitätsprodukten, während ältere Familien eher bei den traditionellen Marken bleiben. Währenddessen bevorzugen rund 10,2 Millionen Haushalte mit geringerem Einkommen weiterhin erschwinglichere Produkte, so dass die Nachfrage nach Weinen des mittleren und unteren Segments stabil bleibt.
Die Unterschiede zwischen den Generationen beim Weinkonsum werden immer deutlicher. Von den Babyboomern trinken 66 % immer noch regelmäßig Wein, obwohl diese Zahl im Vergleich zu den Vorjahren um 12 Prozentpunkte gesunken ist. Die Generation X bleibt stabil bei 49 %, während die Millennials bei 40 % liegen und sich zunehmend für Cocktails und Softdrinks statt für Wein interessieren. Nur 15 % der Generation Z konsumieren Wein und bevorzugen alternative Getränke und Erlebnisse.
Jede Generation geht anders mit Wein um. Für die Babyboomer ist Wein mit kulturellen und ideologischen Werten verbunden, die Generation X assoziiert ihn mit sozialem Status, die Millennials sehen ihn als Teil einer globalen Erfahrung, und die Generation Z sucht bei ihrer Wahl nach Authentizität und sozialer Verantwortung. Vor allem für jüngere Verbraucher ist der Weinkonsum ein Ausdruck von Identität, der mit ethischen und nachhaltigen Werten verbunden ist.
Die Verlagerung von der Quantität zur Qualität ist ebenfalls in allen Altersgruppen zu beobachten. Fast die Hälfte der italienischen Verbraucher (44 %) zieht es vor, weniger, aber dafür qualitativ besseren Wein zu trinken, wobei sie den Schwerpunkt auf hochwertige und nachhaltige Produkte legen. Dieser Trend spiegelt sowohl die Entwicklung des Geschmacks als auch ein größeres Bewusstsein für die Produktionsmethoden wider.
Italien zeichnet sich auch durch seine starke Tradition des Weinkonsums außerhalb des Hauses aus. Das Land steht in Europa an der Spitze mit einer Durchdringungsrate von 73 % und einer Häufigkeitsrate von 90 %, die beide über dem EU-Durchschnitt liegen. Diese Zahlen unterstreichen die zentrale Rolle, die Bars, Restaurants und soziale Treffpunkte in der italienischen Weinkultur spielen.
Wirtschaftliche Herausforderungen und gesellschaftliche Veränderungen haben diesen Trend zu Qualität statt Quantität beschleunigt und Italiens Position als führendes Land sowohl bei der Produktion als auch beim Konsum von Premiumweinen - insbesondere Schaumweinen - gestärkt, während gleichzeitig die Erzeuger gezwungen sind, sich an die Vorlieben und Werte der neuen Generationen anzupassen, die auf Nachhaltigkeit und Authentizität setzen.
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