20.10.2025
Der Markt für edle Weine zeigt Anzeichen für eine erneute Stärke, so die jüngsten Daten von Liv-ex, dem globalen Marktplatz für edle Weine. Im September verzeichneten die wichtigsten Liv-ex-Indizes die stärksten Zuwächse seit 2022, was auf einen möglichen Stimmungsumschwung am Markt nach einer längeren Phase von Preiskorrekturen und Unsicherheiten hindeutet.
Die Indizes Fine Wine 50, 100 und 1000 von Liv-ex verzeichneten alle einen deutlichen Anstieg, wobei der Liv-ex 1000-Index zum ersten Mal seit März 2023 zulegte. Von seinen 1.000 Komponenten blieben 589 entweder unverändert oder stiegen im Preis. Der Liv-ex 100 Index, der die Preise der begehrtesten Weine auf dem Sekundärmarkt abbildet, stieg um 1,1 %. Das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage - ein wichtiger Indikator für das Vertrauen in den Markt - kletterte auf 0,70, den höchsten Stand seit April 2023. Dieses Verhältnis misst das Gleichgewicht zwischen den Geboten von Käufern und Verkäufern; wenn es steigt, signalisiert es oft, dass die Preise wahrscheinlich folgen werden.
Ein statistisches Modell, das von den Liv-ex-Analysten verwendet wird, prognostiziert für die nächsten zwei Monate nur einen minimalen Rückgang des Liv-ex 100 um 0,6 %, was darauf hindeutet, dass sich der Markt nach mehr als einem Jahr des Abwärtsdrucks stabilisieren könnte. Auch der Champagne 50-Index zeigte Anzeichen von Stabilität, sein Verhältnis von Angebot zu Nachfrage lag bei 0,51.
Die europäischen Käufer spielten eine wichtige Rolle bei dieser neuen Dynamik. Im September entfielen auf sie 39,5 % des gesamten Liv-ex-Handels - der höchste Anteil seit August 2022 - und sie steigerten ihre Käufe im Vergleich zum Vormonat um 36 %. Dieser Anstieg trug dazu bei, dass der Gesamtwert des Handels um 9,5 %, die Anzahl der gehandelten Tiere um 4,2 % und das Handelsvolumen um 6,4 % gestiegen sind, womit die Aktivität wieder das Niveau vor den jüngsten Zolländerungen erreicht hat.
Romain Grudzinski, Head of European Markets bei Liv-ex, kommentierte, dass der Markt nach einer Periode anhaltender Preiskorrektur Anzeichen einer Stabilisierung zeige. Er merkte an, dass die Lagerbestände der letzten Jahrgänge zwar immer noch abgebaut werden und unverkaufte En-Primeur-Weine weiterhin ein Problem darstellen, dass sich die Bordeaux-Indizes jedoch verbessern und sich das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage in eine positive Richtung bewegt.
Zu den wertmäßig meistgehandelten Weinen im September gehörten Chateau Lafite Rothschild Premier Cru Classe Pauillac 2020, Sassicaia Tenuta San Guido Bolgheri aus mehreren Jahrgängen, Solaia Toscana 2021 und Opus One Napa Valley 2021. Die Nachfrage nach Champagner blieb ebenfalls stark und machte 16 % des Septemberhandels auf Liv-ex aus, wobei Gebote im Wert von über 2 Millionen Pfund live auf der Plattform abgegeben wurden.
Volumenmäßig führte der Piper Heidsieck Rare Luminous 2013 den Handel an, gefolgt von Dominio de Pingus Psi Ribera del Duero DO 2022 und Antinori Cervaro della Sala Umbria 2023. Italienische Weine wie der Tignanello Toscana und der Bibi Graetz Testamatta Rosso standen ebenfalls hoch im Kurs.
Das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage wird von den Marktteilnehmern genau beobachtet, da es häufig Veränderungen in der Preisentwicklung vorausgeht. Steigt das Verhältnis über einen bestimmten Schwellenwert - z. B. 1,0 für den Liv-ex 100 - sagt es in der Regel künftige Preisstabilität oder -steigerungen voraus. Umgekehrt kann ein sinkendes Verhältnis darauf hindeuten, dass die Verkäufer bald ihre Preise senken müssen, um Käufer anzuziehen.
Eine aktuelle Analyse des Liv-ex Datenanalysten Alexander Chisholm hat ergeben, dass für den Liv-ex 100 Index ein Verhältnis von 1,0 zwischen Geld- und Briefkursen eine stabile Entwicklung voraussagt, während ein Verhältnis über diesem Wert einen Preisanstieg in den folgenden zwei Monaten prognostiziert. Der derzeitige Wert von 0,7 deutet auf nur geringfügige Rückgänge hin, was eine deutliche Verbesserung gegenüber den Vormonaten darstellt.
Zwar sagen die meisten anderen Indizes auf der Grundlage ihrer aktuellen Geld-Brief-Relationen immer noch leichte Rückgänge voraus, doch sind diese im Vergleich zu der in den letzten drei Jahren beobachteten Volatilität minimal. Der allgemeine Trend deutet auf einen ausgeglicheneren Markt hin, auf dem sich Angebot und Nachfrage für viele der weltweit begehrtesten Weine annähern.
Die Marktteilnehmer beobachten diese Entwicklungen sehr genau, um ihre nächsten Schritte auf dem Zweitweinmarkt zu planen. Da die europäischen Käufer die Nachfrage ankurbeln und die Schlüsselindikatoren sich positiv entwickeln, herrscht vorsichtiger Optimismus, dass der Weinmarkt nach einer schwierigen Zeit in eine neue Phase der Stabilität und des Wachstums eintreten könnte.
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