Drei Schaumweine erhalten 99 Punkte im globalen Wettbewerb 2026, Frankreich fehlt auf der Siegerliste

09.12.2025

Italien und das Vereinigte Königreich führen die Rangliste an, da die Jury die steigende Qualität und Vielfalt der nicht-französischen Schaumweine weltweit hervorhebt.

Die Ergebnisse der Ausgabe 2026 des Wettbewerbs "50 Great Sparkling Wines of the World" wurden bekannt gegeben und zeigen eine vielfältige und hochwertige Auswahl an Schaumweinen aus der ganzen Welt. An der jährlichen Veranstaltung, die für ihre strengen Blindverkostungen bekannt ist, nahmen Erzeuger aus Australien, Österreich, Belgien, Griechenland, Italien, Portugal, Slowenien, Spanien, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten teil. Auffallend war die Abwesenheit französischer Erzeuger, was Wettbewerbsleiter Anthony Swift hervorhob.

Die Juroren bewerteten jeden Wein ohne Kenntnis seiner Marke oder Herkunft und konzentrierten sich nur auf die Herstellungsmethode, die Dosierung (Restzucker) und die Zeit auf der Hefe. Dieser Ansatz soll die Unparteilichkeit gewährleisten und die Handwerkskunst gegenüber dem Ruf in den Vordergrund stellen. Der Zeitpunkt des Wettbewerbs ermöglicht es, dass die Ergebnisse den Verbrauchern während der Weihnachtszeit und im Jahr 2026 als Orientierungshilfe dienen.

Drei Weine erreichten die höchstmögliche Punktzahl von 99 von 100 Punkten. Zwei davon kamen von der Freccianera Fratelli Berlucchi in Franciacorta, Lombardei, Italien: Casa delle Colonne Zero Riserva 2015 und Casa delle Colonne Brut Riserva 2015. Beide werden nach der traditionellen Methode mit einer verlängerten Reifung auf der Hefe zwischen 60 und 100 Monaten hergestellt. Der dritte Spitzenreiter war der Blanc de Noir 2018 von Busi Jacobsohn Wine Estate aus Sussex im Vereinigten Königreich, der ebenfalls nach der traditionellen Methode mit 30 bis 50 Monaten auf der Hefe hergestellt wird.

Zu den weiteren Spitzenweinen gehören die Metodo Classico-Abfüllungen von La Scolca aus Italien und der Estate Sparkling Pinot Noir Rosé von Sidewood Estate aus Australien. Der Wein von Sidewood, der nach der Charmat-Methode (Tankgärung) hergestellt wurde, erreichte beeindruckende 98 Punkte - ein Beweis dafür, dass Schaumweine von Weltklasse nicht auf flaschenvergorene Stile beschränkt sind.

Die Ergebnisse des Wettbewerbs spiegeln ein breites Spektrum an Produktionstechniken wider. Die höchste Punktzahl erhielt die traditionelle Methode, vor allem bei den lang gereiften Weinen. Aber auch die Weine nach der Charmat-Methode schnitten gut ab, wobei mehrere Beiträge aus Spanien und Australien mit Goldmedaillen ausgezeichnet wurden. In der Kategorie der leichteren Frizzante-Weine erhielt der Frizzante Verdejo von J. García Carrión aus Spanien eine Silbermedaille mit einer Punktzahl von 92.

Italien war unter den Gewinnern besonders hervorzuheben, wobei der Freccianera Fratelli Berlucchi mehrere Goldmedaillen für verschiedene Jahrgänge und Stile erhielt. Auch La Scolca erhielt Bestnoten für seine beiden Abfüllungen Brut und Brut d'Antan. Spanische Erzeuger waren sowohl in den traditionellen als auch in den Charmat-Kategorien gut vertreten, wobei Jaume Serra und J. García Carrión zahlreiche Medaillen für ihre Cava- und Schaumweine erhielten.

Das Vereinigte Königreich konnte seinen Ruf als Quelle hochwertiger Schaumweine weiter ausbauen. Neben dem Blanc de Noir von Busi Jacobsohn, der die höchste Punktzahl erzielte, erhielt Windsor Great Park Vineyard Gold für seinen 30 bis 60 Monate auf der Hefe gereiften Schaumwein.

Australien war mit Sidewood Estate und Gilbert Family Wines vertreten, die beide für ihre nach der traditionellen Methode hergestellten Schaumweine sowie für ihre nach der Charmat-Methode hergestellten Weine ausgezeichnet wurden. Portugal trug mit Herdade da Lisboa und Quinta D'aguieira zu den Gold- und Silbermedaillengewinnern bei.

Die Methodik des Wettbewerbs gruppierte die Weine in Flights, basierend auf der Dosierung und der Zeit auf der Hefe für die Beiträge der traditionellen Methode. Alle Gold- und Silbermedaillengewinner wurden in der abschließenden Ergebnistabelle ohne weitere Unterteilung nach Flights oder Stilen gemeinsam aufgeführt.

Anthony Swift kommentierte den zunehmenden Wettbewerb bei dieser Veranstaltung: "In diesem Jahr sahen sich die Juroren mit einem so hohen Standard an Schaumweinen konfrontiert, dass das Erreichen der 50 Bestenliste so hart umkämpft war wie nie zuvor." Er wies darauf hin, dass die Ergebnisse nicht nur das technische Können, sondern auch die Kreativität der Winzer aus verschiedenen Regionen unterstreichen.

Zu den bevorstehenden Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Wettbewerb gehören internationale B2B-Workshops in Rumänien (April) und Spanien (Oktober) im Jahr 2026. Diese Treffen sollen Käufer mit den am Wettbewerb teilnehmenden Kellereien in Kontakt bringen.

Für Sommeliers, Einzelhändler und Weinliebhaber, die auf der Suche nach herausragenden Schaumweinen für Feierlichkeiten oder zum Einlagern sind, bietet die diesjährige Liste eine kuratierte Referenz über alle Preisklassen und Stile hinweg - vom klassischen, in der Flasche gereiften Brut Nature bis hin zu lebhaften Charmat-Rosés und zugänglichen Frizzantes. Das Fehlen französischer Beiträge schmälert nicht die globale Reichweite oder Qualität der diesjährigen Gewinner, sondern unterstreicht vielmehr die wachsende Anerkennung für die hervorragende Schaumweinproduktion jenseits traditioneller Hochburgen wie der Champagne.

Die vollständige Liste der prämierten Weine enthält detaillierte Informationen zu Produktionsmethode, Reifezeit, Herkunftsland, Kategorie und empfohlenem Verkaufspreis - und bietet damit Transparenz für Verbraucher, die neue Regionen oder Stile in der Welt des Schaumweins entdecken möchten.