Französische Weinexporte in die USA sehen sich angesichts von Zöllen und Währungsverschiebungen mit steigenden Kosten konfrontiert

07.10.2025

Die Erzeuger sehen sich mit höheren Preisen und unsicherer Nachfrage konfrontiert, da der amerikanische Markt für die französische Wein- und Spirituosenindustrie weiterhin von entscheidender Bedeutung ist

Die französischen Weinerzeuger stehen vor neuen Herausforderungen, da die Vereinigten Staaten einen Zoll von 15 Prozent auf importierte Weine und Spirituosen aus Frankreich aufrechterhalten. Diese Entscheidung, die vom ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump am 27. Juli angekündigt und kurz vor der Unterzeichnung des Rahmenabkommens zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten am 21. August bestätigt wurde, hat viele in der französischen Weinindustrie enttäuscht. Die Erzeuger hatten gehofft, dass diese Zölle aufgehoben würden, zumal die Exporte in die USA - den größten Markt für französische Weine - im Jahr 2024 ansteigen würden.

Im Jahr 2024 erreichten die französischen Wein- und Spirituosenexporte in die Vereinigten Staaten einen Wert von 3,8 Milliarden Euro und machten damit fast ein Viertel aller französischen Wein- und Spirituosenexporte weltweit aus. Die anhaltenden Zölle haben erhebliche Auswirkungen auf diese wichtige Handelsbeziehung. Der US-Markt ist komplex, da jeder der fünfzig Bundesstaaten zusätzlich zu den Bundeszöllen seine eigenen lokalen Steuern erhebt. Diese bundesstaatlichen Steuern liegen zwischen 4 und 9 Prozent, was den Endpreis von importierten Weinen und Spirituosen weiter erhöht.

Eine Flasche Wein, die zum Beispiel aus Frankreich zu einem Preis von 10 Euro verschifft wird, unterliegt bei der Ankunft in den USA dem Bundeszoll von 15 Prozent, was den Preis auf 11,50 Euro erhöht. Hinzu kommen die Steuern der einzelnen Bundesstaaten, die den Preis je nach Bundesstaat, in dem der Wein verkauft wird, auf 11,96 bis 12,53 Euro ansteigen lassen. Dieses mehrschichtige System von Zöllen und Steuern macht französische Weine in amerikanischen Geschäften weniger wettbewerbsfähig.

Die Auswirkungen sind nicht auf Wein beschränkt. Nach einer Analyse, die das New Yorker Wirtschaftsforschungsunternehmen John Dunham & Associates für die Wine & Spirits Wholesalers of America (WSWA) durchgeführt hat, könnte der Preis für ein Glas schottischen Whisky in einer Bar aufgrund dieser Zölle um einen Dollar steigen. Die WSWA zeigte sich besorgt darüber, wie sich diese höheren Preise auf den Verbrauch auswirken könnten, der in einigen Segmenten bereits rückläufig ist. Auch der Zeitpunkt ist problematisch, da diese Preiserhöhungen kurz vor den großen amerikanischen Feiertagen erfolgen, an denen die Nachfrage nach Wein und Spirituosen in der Regel steigt.

Ein weiterer Faktor, der die Situation für die europäischen Erzeuger erschwert, ist die jüngste Abwertung des US-Dollars. Vor der Wahl Donald Trumps waren Euro und Dollar nahezu paritätisch; jetzt hat der Dollar gegenüber dem Euro etwa 15 Prozent seines Wertes verloren. Diese Währungsverschiebung bedeutet, dass die europäischen Hersteller auch ohne Zölle weniger Einnahmen für ihre Exporte erhalten, wenn sie diese in Euro umrechnen.

Nimmt man die Bundeszölle, die Steuern der Bundesstaaten und die Währungsabwertung zusammen, so kann der Gesamtkostenanstieg für die amerikanischen Verbraucher zwischen 40 und 46 Prozent im Vergleich zu den Vorjahren betragen. Dieser starke Anstieg droht die Nachfrage nach französischen Weinen und Spirituosen auf ihrem wichtigsten Exportmarkt zu verringern.

Die französischen Erzeuger beobachten nun genau, ob künftige Verhandlungen zwischen Washington und Brüssel eine Entlastung von diesen Zöllen bringen könnten. Im Moment müssen sie jedoch mit höheren Kosten und einer unsicheren Nachfrage zurechtkommen, während sie sich in einem der schwierigsten Exportumfelder der letzten Jahre bewegen.