29.09.2025
Nach der Weigerung der UNO in der vergangenen Woche, alkoholische Getränke zu verteufeln, hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihre Aufforderung an die Länder erneuert, die Steuern auf Alkohol, Tabak und zuckerhaltige Getränke zu erhöhen, mit dem Ziel, die realen Preise für diese Produkte bis 2035 um mindestens 50% anzuheben. Diese Ankündigung machte WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus bei der Eröffnung der 77. Tagung des WHO-Regionalkomitees für Nord- und Südamerika in Washington, D.C.
Dr. Tedros Ghebreyesus betonte, dass Gesundheitssteuern ein bewährtes Instrument sind, um inländische Ressourcen zu generieren und die Ergebnisse der öffentlichen Gesundheit zu verbessern. Er wies darauf hin, dass mehrere Länder in Nord-, Mittel- und Südamerika bereits ähnliche Maßnahmen ergriffen haben, was beweist, dass solche Strategien machbar und wirksam sind. Die im vergangenen Monat von der WHO ins Leben gerufene Initiative "3 by 35" zielt darauf ab, die Regierungen bei der Einführung höherer Steuern auf Tabak, Alkohol und zuckerhaltige Getränke als Teil einer umfassenderen Strategie zur Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten und zur Entlastung der Gesundheitssysteme zu unterstützen.
Der Generaldirektor wandte sich an Minister und Gesundheitsbeamte aus der gesamten Region und wies auf die dringende Notwendigkeit neuer Finanzierungsquellen hin, da viele Länder mit Kürzungen der öffentlichen Entwicklungshilfe konfrontiert sind. Er wies darauf hin, dass eine Erhöhung der Gesundheitssteuern den Ländern helfen kann, selbständiger zu werden und weniger von ausländischer Hilfe abhängig zu sein. Dr. Tedros wies auch darauf hin, dass diese Steuern nicht nur von ungesundem Konsum abhalten, sondern den Regierungen auch zusätzliche Einnahmen für Investitionen in die Gesundheitsdienste verschaffen.
Die vorgeschlagenen Steuererhöhungen würden sich direkt auf die Getränke- und Alkoholindustrie auswirken, die mit höheren Produktionskosten und möglichen Umsatzeinbußen rechnen muss, wenn der Konsum aufgrund höherer Preise zurückgeht. Der von der WHO skizzierte Regelungsrahmen erfordert ein koordiniertes Vorgehen der Mitgliedstaaten, um sicherzustellen, dass die Steuererhöhungen erheblich genug sind, um die Ziele der öffentlichen Gesundheit zu erreichen.
Die Äußerungen von Dr. Tedros fallen in eine Zeit, in der die WHO selbst mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert ist, weil wichtige Geber, darunter die Vereinigten Staaten und Argentinien, ihre Mittel zurückgezogen haben. Er räumte ein, dass diese Entwicklungen die Organisation gezwungen haben, Sparmaßnahmen zu ergreifen und ihr Personal zu reduzieren. Trotz dieser Schwierigkeiten betonte er, dass Investitionen in die öffentliche Gesundheit für die langfristige Stabilität und Widerstandsfähigkeit von wesentlicher Bedeutung sind.
Auf der Sitzung wurden auch die Fortschritte bei der Beseitigung von Krankheiten, der medizinischen Grundversorgung, der Senkung der Müttersterblichkeit und den Initiativen zur digitalen Gesundheit in Nord- und Südamerika erörtert. Dr. Tedros gratulierte Ländern wie Brasilien und Surinam zu ihren Erfolgen bei der Ausrottung von Krankheiten wie Masern und Malaria.
In seiner Ansprache forderte Dr. Tedros die Mitgliedsstaaten auf, alle verfügbaren Instrumente zu nutzen, um die Gesundheitssysteme nachhaltiger zu finanzieren. Er forderte die Regierungen auf, sich aktiv an den laufenden Verhandlungen über die globale Pandemievorsorge zu beteiligen und Reformen zur Stärkung der Kapazitäten der WHO zu unterstützen.
Der Vorstoß für höhere Steuern auf Alkohol, Tabak und zuckerhaltige Getränke dürfte in der gesamten Region zu Diskussionen zwischen politischen Entscheidungsträgern, Industrievertretern und Befürwortern der öffentlichen Gesundheit führen. Während einige Regierungen bereits Schritte in diese Richtung unternommen haben, könnten andere auf den Widerstand von Industriegruppen stoßen, die sich um die wirtschaftlichen Auswirkungen sorgen.
Die WHO vertritt die Auffassung, dass die Wirksamkeit von Gesundheitssteuern bei der Verringerung des Konsums schädlicher Produkte und der Erzielung von Einnahmen für wichtige Dienstleistungen belegt ist. Die Organisation hat den Ländern, die diese Maßnahmen als Teil ihrer nationalen Gesundheitsstrategien ergreifen wollen, technische Unterstützung zugesagt.
Bei der Fortsetzung der Diskussionen auf der Tagung des Regionalkomitees wird sich die Aufmerksamkeit darauf richten, wie die Mitgliedstaaten auf die Empfehlungen der WHO reagieren und ob sie sich verpflichten werden, bis 2035 erhebliche Steuererhöhungen vorzunehmen. Das Ergebnis könnte die Gesundheitspolitik auf dem gesamten amerikanischen Kontinent in den kommenden Jahren prägen.
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