Globale Weinfachmessen sehen sich inmitten der Herausforderungen der Branche mit Absagen und Verkleinerungen konfrontiert

26.09.2025

Vinexpo India wird abgesagt, ProWein Düsseldorf verkleinert sich für zukünftige Ausgaben

Der internationale Messekalender für Wein steht vor großen Veränderungen, da mehrere wichtige Veranstaltungen abgesagt, verkleinert oder eingestellt werden. Die Vinexpo India, die am 3. und 4. Oktober im Jio World Convention Centre in Mumbai stattfinden sollte, wurde von ihrem Organisator Vinexposium abgesagt. Die Entscheidung wurde nach Gesprächen mit den lokalen Partnern bekannt gegeben. Die Organisatoren gaben an, dass trotz des starken Interesses der Branchenakteure die notwendigen Voraussetzungen nicht gegeben waren, um eine Veranstaltung durchzuführen, die den Erwartungen von Ausstellern und Besuchern gerecht wird.

Im Jahr 2024 zog die Vinexpo India 5.300 Besucher und 80 Aussteller in Mumbai an. Rodolphe Lameyse, CEO von Vinexposium, sagte, dass technische Probleme in Indien zu der Absage geführt hätten. Er erklärte, dass die Ausgabe 2025 nicht den Standards von Vinexposium entsprochen hätte und dass das Unternehmen es vorzog, eine Pause einzulegen und 2026 mit verbesserter Logistik und Durchführung zurückzukehren.

In der Zwischenzeit wird die ProWein Düsseldorf, eine der größten Weinmessen Europas, grundlegend verändert, um ihre Attraktivität angesichts der wachsenden Konkurrenz wiederzuerlangen. Die ProWein, die traditionell jedes Jahr im März von der Messe Düsseldorf veranstaltet wird, wird ihre Ausstellerzahl bis 2026 auf etwa 4.000 reduzieren. Dies ist ein deutlicher Rückgang gegenüber der Rekordzahl von 6.000 Ständen im Jahr 2023 und entspricht dem derzeitigen Niveau der Wine Paris, die für 2026 6.000 Stände anstrebt. Die deutsche Veranstaltung wird auch ihre Ausstellungsfläche umgestalten und in vier Hallen zusammenfassen, anstatt sich wie in den Vorjahren auf mehrere Bereiche zu verteilen.

Die Messe Düsseldorf erklärte, dass diese neue Aufteilung kompakter und verdichteter sein wird. Ziel ist es, die Aussteller näher zusammenzubringen, um eine bessere Sichtbarkeit zu gewährleisten und den Besuchern die Navigation auf der Veranstaltung zu erleichtern. Mit den Änderungen soll sowohl den ergonomischen Bedürfnissen als auch dem wirtschaftlichen Druck Rechnung getragen werden, da die Weinindustrie einem stärkeren Wettbewerb und anhaltenden Marktherausforderungen ausgesetzt ist.

Die sich verändernde Landschaft hat auch zur Schließung von Wine 4 Trade geführt, einem B2B-Veranstalter, der für seine "French Wine Discoveries"-Messen und E-Mail-Kampagnen zur Unterstützung des französischen Weinexports bekannt ist. Wine 4 Trade, das seit 2018 im Besitz der NGPA Group ist, hat seinen Betrieb im September dieses Jahres aufgrund der aktuellen Krise des Weinsektors eingestellt. Das 2001 gegründete Unternehmen hat im Laufe der Jahre Dutzende von Fachveranstaltungen in Europa, Asien und Nordamerika organisiert.

Trotz dieser Rückschläge bleibt der Terminkalender für B2B-Veranstaltungen der französischen Weinbranche in den kommenden Monaten voll. Zu den wichtigsten Veranstaltungen gehören die World Bulk Wine Exhibition von Vinexposium in Amsterdam am 24. und 25. November, die Wine Paris vom 9. bis 11. Februar 2026, die Vinexpo Americas am 29. und 30. April 2026 und die Vinexpo Asia vom 26. bis 28. Mai 2026 in Hongkong. Die ProWein wird fortgesetzt mit Veranstaltungen wie der ProWine São Paulo vom 30. September bis 2. Oktober, der ProWine Mumbai vom 31. Oktober bis 1. November, der ProWine Shanghai vom 12. bis 14. November, der ProWein Düsseldorf vom 15. bis 17. März 2026, der ProWine Tokyo vom 15. bis 17. April und der ProWine Hongkong vom 10. bis 12. Mai 2027. Weitere wichtige Termine sind Millésime Bio in Montpellier vom 26. bis 28. Januar und die Loire Valley Wine Fair in Angers am 2. und 3. Februar.

Rodolphe Lameyse betonte, dass die Aufrechterhaltung hoher Standards für Vinexposium von wesentlicher Bedeutung ist: "Wenn man Vinexposium leitet, kann man es sich nicht leisten, eine Messe zu veranstalten, die hinter den Erwartungen unserer Kunden zurückbleibt - sei es bei der Durchführung, der Organisation oder der Qualität der Besucher". Die jüngsten Änderungen spiegeln wider, wie sich die globalen Weinhandelsveranstaltungen an neue Realitäten anpassen, die durch wirtschaftlichen Druck und sich verändernde Anforderungen der Branche geprägt sind.