Weinindustrie vereinigt sich in 10 Ländern, um einen globalen Standard für die Kohlenstoffbindung im Boden zu setzen

27.11.2025

Neue Initiative will Weingüter mit wissenschaftlich fundierten Maßstäben und Daten versorgen, um Klimaschutzmaßnahmen und regenerative Praktiken weltweit voranzutreiben

International Wineries for Climate Action (IWCA) hat den Start einer neuen globalen Initiative angekündigt, um einen wissenschaftlich fundierten Maßstab für die Bindung von organischem Kohlenstoff (SOC) im Boden in der Weinindustrie festzulegen. Das Projekt mit der Bezeichnung IWCA SOC Sequestration Compilation wird in Zusammenarbeit mit der Association of Regenerative Viticulture, Porto Protocol und der Regenerative Viticulture Foundation entwickelt. Ziel ist es, eine umfassende, datengestützte Referenz zu erstellen, die das Potenzial für die Kohlenstoffbindung in verschiedenen Weinbergsumgebungen quantifiziert.

Im Weinsektor ist ein wachsendes Interesse an regenerativem Weinbau und Kohlenstoffanbaumethoden zu verzeichnen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Methoden die Menge des in den Weinbergsböden gespeicherten organischen Kohlenstoffs erhöhen können, was zur Abschwächung des Klimawandels beiträgt. Bislang gab es jedoch keine einheitliche Ressource, die Daten aus verschiedenen Regionen und Kontexten zusammenführt, um klare Maßstäbe für Weinbaubetriebe zu setzen.

Josep Ribas, ein Gründungsmitglied der IWCA, sagte, dass diese Initiative einen wichtigen Schritt für die Branche darstelle. Er betonte, dass es nicht nur um die Messung des Kohlenstoffausstoßes gehe, sondern auch darum, den Weinkellereien die Mittel an die Hand zu geben, um auf der Grundlage zuverlässiger Daten sinnvolle Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen. Durch die Zusammenarbeit mit Partnern und das Sammeln von Daten aus der ganzen Welt will IWCA Transparenz und wissenschaftliche Strenge im regenerativen Weinbau fördern.

Die Zusammenstellung wird reale Daten aus wissenschaftlichen Studien und von Weingütern geleiteten Projekten in mehr als zehn Weinbauländern sammeln. Viele dieser Projekte werden in Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen durchgeführt. Die daraus resultierende Datenbank wird als Ressource für Weinkellereien dienen, die Strategien zur Reduzierung des Kohlenstoffausstoßes umsetzen und zu nachhaltigeren Praktiken übergehen wollen.

Zu den Hauptzielen der Initiative gehören die Schaffung eines soliden wissenschaftlichen Maßstabs für die SOC-Sequestrierung im Weinsektor, die Erleichterung des internationalen Wissensaustauschs zwischen Weingütern, die Harmonisierung der Methoden zur Berechnung der SOC-Sequestrierung und die Unterstützung eines klimaresistenten Weinbaus durch die Förderung von Strategien zur Steigerung des Bodenkohlenstoffs.

Die ersten Ergebnisse der IWCA SOC Sequestration Compilation werden voraussichtlich im ersten Quartal 2026 veröffentlicht. Das Projekt soll den Weingütern helfen, die greifbaren Vorteile der Verbesserung der Bodengesundheit und der Kohlenstoffbindung zu verstehen und letztlich den Übergang zu klimaschonenden Praktiken in der gesamten Weinindustrie zu beschleunigen.