29.10.2025
Das erste SCOPE-Forum, das von der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) organisiert wurde, fand am 20. und 21. Oktober in Dijon, Frankreich, statt. Die Veranstaltung markierte einen neuen Schritt für die OIV in ihren Bemühungen, den Dialog zu fördern und strategische Beiträge zu den wichtigsten Herausforderungen zu sammeln, denen sich der weltweite Weinsektor gegenübersieht. Das Forum fand im historischen Palais des Ducs de Bourgogne statt und brachte 150 Teilnehmer zusammen, darunter OIV-Mitglieder, wissenschaftliche Experten, Vertreter des Privatsektors, politische Entscheidungsträger und Delegierte internationaler Organisationen.
Das SCOPE-Forum - kurz für Stakeholders Contribution on OIV Priorities and Engagement - wurde von Mathias Cormann, Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), eröffnet. Die Tagesordnung konzentrierte sich auf drei zentrale Themen: Nachhaltigkeit, Handel und Kultur. Diese Themen wurden in Plenarsitzungen und Arbeitsgruppen erörtert, die den offenen Austausch zwischen den Beteiligten fördern sollten.
Der Generaldirektor der OIV, John Barker, begrüßte das hohe Niveau des Engagements auf der Veranstaltung. Er betonte, dass das SCOPE-Forum dazu dienen soll, Akteure auf allen Ebenen im Rahmen des Mandats der OIV als globale Referenz für Rebe und Wein zusammenzubringen. Barker wies darauf hin, dass die auf dem Forum gewonnenen Erkenntnisse die Bedeutung der Zusammenarbeit und des Wissensaustauschs für die Förderung gemeinsamer Interessen in diesem Sektor unterstrichen.
In Bezug auf die Nachhaltigkeit waren sich die Teilnehmer einig, dass Strategien gefördert werden müssen, die die ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Säulen berücksichtigen. Sie erörterten, wie eine Vielzahl unterschiedlicher Nachhaltigkeitsprogramme zu Verwirrung bei den Verbrauchern und zu höheren Kosten für die Erzeuger führen kann. Viele Teilnehmer sahen die Möglichkeit, dass die Nachhaltigkeitsgrundsätze der OIV als gemeinsamer Bezugspunkt für künftige Initiativen zur Harmonisierung von Standards in verschiedenen Ländern dienen könnten.
Ein weiteres wichtiges Thema war der Handel. Die Redner betonten, dass fast die Hälfte aller Weine außerhalb ihres Herkunftslandes konsumiert wird, was den internationalen Handel für die Zukunft des Sektors unerlässlich macht. Sie wiesen jedoch auch auf die wachsenden Herausforderungen hin, die sich aus der geopolitischen Unsicherheit und nichttarifären Maßnahmen wie Etikettierungs- und Zertifizierungsvorschriften ergeben. Das Forum untersuchte, wie die OIV mit Organisationen wie der Welthandelsorganisation (WTO) zusammenarbeiten könnte, um Transparenz und Harmonisierung der Handelsbestimmungen zu fördern.
Auch die kulturelle Dimension von Rebe und Wein wurde eingehend erörtert. Die Experten beschrieben die Weinkultur als ein über Jahrtausende entwickeltes Gut, das sowohl die gegenwärtigen Konsummuster als auch die zukünftigen Möglichkeiten prägt. Die Teilnehmer überlegten, wie die OIV dazu beitragen kann, die Anerkennung der Weinkultur auf internationaler Ebene zu definieren und zu fördern, einschließlich einer möglichen Zusammenarbeit mit der UNESCO.
Das zweitägige Programm umfasste hochrangige Beiträge von Persönlichkeiten wie Jean-Marie Paugam, stellvertretender Generaldirektor der WTO, Paul Nugent, Professor an der Universität von Edinburgh, Sandrine Espeillac von der ISO und Julie Hesketh-Laird von der FIVS. In den Arbeitssitzungen wurde jedes Thema eingehend erörtert, wobei die Moderatoren die Debatten zwischen den Podiumsteilnehmern von Organisationen wie Wines of Chile, Systembolaget, DG AGRI der Europäischen Kommission, Wine and Spirit Trade Association UK, CEEV Comité Européen des Entreprises Vins, ICOMOS France, La Cité du Vin Bordeaux, Burgundy School of Business und anderen leiteten.
Das SCOPE-Forum ist Teil einer umfassenderen Initiative im Rahmen des Strategieplans der OIV. Die Organisation wurde 1924 gegründet und umfasst heute 51 Mitgliedstaaten, die 85 % der weltweiten Weinanbaufläche, 90 % der weltweiten Weinproduktion und 75 % des Verbrauchs repräsentieren. Ziel von SCOPE ist es, dieses Netzwerk zu nutzen, indem Regierungen, internationale Organisationen, Erzeuger, Forscher und andere Interessengruppen zusammengebracht werden, um die wichtigsten Herausforderungen zu erörtern, denen sich Rebe und Wein weltweit gegenübersehen.
Nach Angaben der Organisatoren werden die Ergebnisse dieses ersten Forums in einem Bericht zusammengefasst, der an die Teilnehmer verteilt und den wissenschaftlichen und technischen Ausschüssen der OIV zur weiteren Prüfung vorgelegt wird. Damit soll sichergestellt werden, dass die künftige Arbeit der OIV die Prioritäten der Interessengruppen in Bereichen wie der Harmonisierung von Nachhaltigkeitsstandards, der Unterstützung offener Handelssysteme und der Anerkennung des kulturellen Erbes widerspiegelt.
Die Veranstaltung endete mit Berichten aus den einzelnen Arbeitssitzungen, in denen die wichtigsten Punkte der Diskussionen zusammengefasst wurden. John Barker schloss das Forum, indem er das Engagement der OIV für einen kontinuierlichen Dialog mit allen Teilen des Sektors bekräftigte, während sie ihre Rolle als wissenschaftliches und technisches Referenzgremium für Rebe und Wein weltweit fortsetzt.
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