16.09.2025
In der französischen Weinindustrie vollzieht sich ein bedeutender Wandel: Les Grands Chais de France (GCF), der größte Weinexporteur des Landes, hat die Übernahme von Maison Bouey, einem bekannten Weinhandelshaus in Familienbesitz in Bordeaux, abgeschlossen. Die Übernahme wird am 1. Oktober wirksam und markiert eine neue Phase für beide Unternehmen. GCF will seine Präsenz in Bordeaux, einer der renommiertesten Weinregionen der Welt, durch die Integration des Know-hows und des Erbes von Maison Bouey stärken.
Die beiden Unternehmen arbeiten seit dem 1. August im Rahmen einer Logistik- und Industriepartnerschaft zusammen. Diese Zusammenarbeit bildete die Grundlage für die Übernahme, die sich in die Strategie von GCF einfügt, seine Präsenz in Bordeaux auszubauen. GCF besitzt bereits mehrere Tochtergesellschaften in der Region, darunter Calvet, Dulong und Crus et Domaines de France (CDF). Mit der Aufnahme von Maison Bouey in sein Portfolio festigt GCF seine Position auf einem Markt, der weltweit Aufmerksamkeit erregt.
Jean-Raymond Clarenc, Direktor von CDF, bezeichnete den Schritt als Teil einer langfristigen Vision. Er sagte, dass die Partnerschaft dazu beitragen werde, ein neues Kapitel für die Entwicklung und den Ruf von Bordeaux zu schreiben. Ziel ist es, moderne Geschäftspraktiken mit traditionellem Know-how zu verbinden und dabei auf die tiefen Wurzeln von Maison Bouey in der Region zurückzugreifen.
Das 1958 gegründete Unternehmen Maison Bouey hat sich seinen Ruf durch enge Beziehungen zu den örtlichen Weingütern und ein starkes Handelsnetz in Frankreich und im Ausland erworben. Derzeit wird das Unternehmen von Jacques Bouey, dem Enkel des Gründers, geleitet. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2023 legt Jacques Bouey großen Wert darauf, die Identität des Unternehmens zu bewahren und sich gleichzeitig an die Veränderungen auf dem globalen Weinmarkt anzupassen. Im Rahmen der neuen Vereinbarung wird Maison Bouey neben GCF tätig sein, aber weiterhin seine Marktkenntnisse einbringen und seinen historischen Charakter bewahren.
Yann Bouey, kaufmännischer Direktor von Maison Bouey, sagte, dass der Zusammenschluss mit GCF neue Möglichkeiten sowohl für das Unternehmen als auch für die Bordeaux-Appellationen biete. Er betonte, dass die Erhaltung des Familienerbes weiterhin Priorität hat, auch wenn sie von den Ressourcen und der internationalen Reichweite von GCF profitieren.
GCF wurde von Joseph Helfrich gegründet und hat sich zu einem wichtigen Akteur im globalen Weinexport entwickelt. Die Gruppe betreibt hochmoderne Logistikeinrichtungen und vertreibt französische Weine in mehr als 170 Ländern. Die Übernahme von Maison Bouey fügt sich in den umfassenderen Plan von GCF ein, eine dauerhafte Präsenz in Bordeaux zu sichern und gleichzeitig das lokale Know-how zu nutzen.
Diese Transaktion spiegelt die allgemeinen Veränderungen im Weinsektor von Bordeaux wider. Mit dem Erstarken internationaler Konzerne und dem zunehmenden Druck auf familiengeführte Unternehmen entwickelt sich die Landschaft weiter. Die Partnerschaft zwischen GCF und Maison Bouey stellt einen Versuch dar, ein Gleichgewicht zwischen Tradition und Größe herzustellen. Sie wirft auch die Frage auf, ob familiengeführte Bordeaux-Häuser ihre einzigartige Identität bewahren können, wenn größere Unternehmen ihren Einfluss ausweiten.
Der Deal unterstreicht die anhaltenden Debatten in der französischen Weinindustrie darüber, wie das regionale Erbe am besten bewahrt werden kann, während man gleichzeitig auf einer globalen Bühne konkurriert. Für den Moment sagen beide Unternehmen, dass sie ihre Stärken für künftiges Wachstum bündeln und gleichzeitig die Traditionen respektieren wollen, die Bordeaux seit Generationen prägen.
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