Die Erfahrung der Verkostung eines Weins geht über den einfachen Geschmack und das Aroma hinaus; sie umfasst eine Reihe von Empfindungen, die Ihnen helfen können, die Qualität des Weins besser zu schätzen und zu bewerten. Während das aromatische Profil oft im Mittelpunkt der Weinbewertung steht, ist es ebenso wichtig, die strukturellen Komponenten zu erkennen, die im Mund zu spüren sind. Diese Elemente prägen den Gesamteindruck eines Weins und können seine wahrgenommene Ausgewogenheit und Komplexität erheblich beeinflussen. Nachfolgend finden Sie fünf wesentliche Sinneseindrücke, die Sie verstehen sollten und die Ihnen bei der Beurteilung eines guten Weins helfen können.
Adstringenz ist eine wichtige taktile Erfahrung, die sich auf den austrocknenden, puckernden Effekt der Tannine bezieht. Tannine sind natürlich vorkommende Verbindungen, die vor allem in Rotweinen vorkommen und mit den Proteinen im Speichel interagieren, was zu einem Gefühl der Trockenheit auf der Zunge und in den Wangen führt. Junge Rotweine haben oft eine ausgeprägtere Adstringenz, weil die Tannine größer und aggressiver sind. Wenn der Wein altert und die Tannine polymerisieren, d. h. sich miteinander verbinden und weicher werden, mildert sich dieses Gefühl. Die Reifung im Fass, insbesondere in neuer Eiche, kann zusätzliche Tannine einbringen, während die Reifung in der Flasche die Adstringenz verfeinert und mildert.
Wärme und Frische sind zwei Empfindungen, die den Alkoholgehalt und den Säuregehalt eines Weins widerspiegeln. Der Alkohol hat eine wärmende Wirkung, die oft im hinteren Teil der Kehle zu spüren ist, während der Säuregehalt für eine knackige, erfrischende Qualität sorgt. Das Gleichgewicht zwischen diesen beiden Empfindungen ist entscheidend. Wenn der Alkohol eines Weins den Säuregehalt überwiegt, fühlt er sich heiß und schwer an; umgekehrt schmeckt der Wein lebendiger und frischer, wenn der Säuregehalt dominiert. Das Zusammenspiel dieser Faktoren trägt zum allgemeinen Mundgefühl und zur Wahrnehmung der Ausgewogenheit des Weins bei.
Kribbeln oder Prickeln ist eine weitere Empfindung, die bei kohlensäurehaltigen Weinen häufig auftritt. Dieser Effekt ist vor allem bei Schaumweinen wie Champagner oder Cava zu beobachten, kann aber auch bei stillen Weinen auftreten, insbesondere bei jungen Weiß-, Rosé- oder Rotweinen. In diesen Fällen kann das leichte Prickeln das Gefühl von Jugend und Lebendigkeit verstärken. Tritt dieses prickelnde Gefühl jedoch bei gealterten Weinen auf, deutet es in der Regel auf einen Fehler hin, z. B. eine Nachgärung in der Flasche, und gilt als unerwünscht.
Rauheit ist eine unangenehme Empfindung, die im mittleren Bereich der Zunge auftritt. Sie tritt typischerweise auf, wenn die Tannine oxidiert werden, was ein Zeichen für schlechte Lagerungs- oder Reifebedingungen ist. Wenn ein Wein zu viel Sauerstoff ausgesetzt ist, verschlechtert sich seine Struktur, und diese raue, grobe Textur kann das Geschmackserlebnis verderben. Eine ordnungsgemäße Lagerung und die Beachtung des Alterungspotenzials eines Weins sind unerlässlich, um diesen Fehler zu vermeiden.
Und schließlich spielt die Temperatur eine entscheidende Rolle dabei, wie wir die Aromen, den Geschmack und die Textur eines Weins wahrnehmen. Die thermischen Empfindungen können chemischer Natur sein, wie z. B. die kühlende Wirkung von Menthol, oder rein physikalischer Natur und hängen mit der Serviertemperatur des Weins zusammen. Die Sinnesrezeptoren sind bei höheren Temperaturen empfindlicher, weshalb ein zu kalt servierter Rotwein gedämpft und geschmacklos erscheinen kann, während ein zu warm servierter Weißwein übermäßig alkoholisch und schlaff schmecken kann. Die Einhaltung der richtigen Serviertemperatur für jede Weinart ist entscheidend für den optimalen Genuss. So sollte ein gut gekühlter Weißwein erfrischend wirken, während ein Rotwein, der bei der richtigen Raumtemperatur serviert wird, sein volles aromatisches und strukturelles Profil entfalten kann.
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