Früheste Eisweinernte seit Jahren bei Minus 8°C

25.11.2025

Das Weingut Bischofsmühle produziert den ersten Eiswein seit 2018 und testet neue Rebsorten, um sich den Herausforderungen des Klimawandels anzupassen.

In der Weinregion Rheinhessen (Deutschland) hat am Wochenende die erste Eisweinlese der Saison begonnen, einer der frühesten Starts der letzten Jahre. Das Weingut Bischofsmühle in Nieder-Olm gehörte zu den ersten, die mit der Ernte der gefrorenen Trauben begannen. Dabei nutzten sie einen Kälteeinbruch, der die Temperaturen auf bis zu minus 8 Grad Celsius fallen ließ. Diese Bedingungen gelten als ideal für die Herstellung von Eiswein, einer Spezialität, bei der die Trauben vor der Ernte auf natürliche Weise an der Rebe gefrieren müssen.

Die Ernte begann noch vor Sonnenaufgang, und die Arbeiter trotzten der Kälte, um die noch gefrorenen Trauben zu ernten. Dieses Verfahren ist für die Herstellung von Eiswein unerlässlich, da es den Zucker und die Aromen in den Trauben konzentriert, was zu einem süßen und aromatischen Wein führt. Der frühe Beginn der diesjährigen Weinlese ist bemerkenswert, da die geeigneten Gefriertemperaturen in den letzten Jahren aufgrund der sich ändernden Wetterverhältnisse immer weniger vorhersehbar waren.

Die diesjährige Ernte in der Bischofsmühle ist auch deshalb von Bedeutung, weil das Weingut zum ersten Mal seit 2018 wieder Eiswein herstellen kann. Außerdem testet das Weingut eine neue Rebsorte, die robuster ist und besser mit den sich ändernden Klimabedingungen zurechtkommt. Max Zimmermann, der den Betrieb in der Bischofsmühle leitet, sagte, dass das Experimentieren mit neuen Rebsorten notwendig sei, um die Zukunft der Eisweinproduktion in der Region zu sichern.

Eiswein ist ein traditionelles Produkt in Deutschland, aber seine Herstellung ist immer seltener geworden. Der Prozess hängt von einer Kombination aus Spätreife und frühem Winterfrost ab, der nicht immer zuverlässig eintritt. Viele Weinbaubetriebe hatten in den letzten Jahren Probleme, da die wärmeren Winter es schwierig machten, die erforderlichen Bedingungen für die Ernte gefrorener Trauben zu schaffen.

Die erfolgreiche Ernte in der Bischofsmühle hat bei den örtlichen Winzern Optimismus geweckt. Sie hoffen, dass Innovationen wie neue Rebsorten dazu beitragen werden, den Ruf Rheinhessens für qualitativ hochwertige Eisweine trotz der anhaltenden klimatischen Herausforderungen zu erhalten. Die frühe Ernte bedeutet auch, dass der diesjährige Jahrgang die Verbraucher früher als üblich erreichen könnte, was für Liebhaber dieses einzigartigen Weinstils einen seltenen Genuss darstellt.

Da der Klimawandel weiterhin die traditionellen Weinbauregionen in ganz Europa beeinträchtigt, passen die Erzeuger in Rheinhessen und darüber hinaus ihre Methoden an und experimentieren mit neuen Ansätzen. Die Erfahrungen, die die Bischofsmühle in diesem Jahr gemacht hat, könnten anderen Weingütern, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen, als Vorbild dienen. Der erfolgreiche Start in die Eisweinsaison wird in Rheinhessen von Winzern und Weinliebhabern gleichermaßen gefeiert.