Das Verkosten von Wein zu Hause ist für viele Amerikaner, die mehr über den Inhalt ihres Glases erfahren möchten, zu einer beliebten Aktivität geworden. Mit ein paar einfachen Schritten kann jeder, unabhängig von seiner Erfahrung, Wein genießen und analysieren. Für den Prozess sind weder eine professionelle Ausbildung noch teure Geräte erforderlich, aber die Beachtung einiger grundlegender Richtlinien kann dazu beitragen, neue Geschmacksrichtungen und Aromen zu entdecken, was die Erfahrung angenehmer und lehrreicher macht.
Der erste Schritt besteht darin, den Raum vorzubereiten. Eine gute Beleuchtung ist wichtig, idealerweise natürliches oder neutrales weißes Licht, damit die Farbe des Weins richtig zur Geltung kommt. Ein weißer Hintergrund, z. B. eine Tischdecke oder ein Blatt Papier, hilft, das Aussehen des Weins hervorzuheben. Der Raum sollte gut belüftet und frei von starken Gerüchen wie Essen, Rauch oder Parfüm sein, die das Aroma des Weins beeinträchtigen könnten. In einer ruhigen Umgebung ohne laute Musik oder Ablenkungen kann man sich besser auf die Verkostung konzentrieren.
Auch die Wahl der richtigen Gläser ist wichtig. Klare, dünne Kristallgläser mit einem langen Stiel sind zu bevorzugen, da sie es ermöglichen, das Glas zu halten, ohne den Wein mit der Hand zu erwärmen. Tulpenförmige Gläser - breiter am Boden und schmaler am Rand - helfen, die Aromen zu konzentrieren. Für jeden Wein sollte nach Möglichkeit ein eigenes, sauberes Glas verwendet werden, aber wenn nötig, kann auch zwischen den Weinen gespült werden. Am besten spülen Sie die Gläser vor der Verkostung nur mit heißem Wasser aus, um Rückstände von Reinigungsmitteln zu vermeiden.
Die Serviertemperatur beeinflusst den Geschmack und den Geruch eines Weins. Rotweine werden im Allgemeinen zwischen 12°C und 18°C serviert, wobei leichtere Rotweine eher kühl und vollmundige Rotweine etwas wärmer sind. Weißweine werden am besten zwischen 6°C und 12°C serviert, wobei junge Weißweine kälter sind als solche mit mehr Körper oder Eichenholzausbau. Roséweine werden in der Regel bei 8°C-12°C (46°F-54°F) serviert. Schaumweine sollten sogar noch kälter sein, zwischen 4°C-8°C (39°F und 46°F). Wenn eine Flasche schnell gekühlt werden muss, kann ein Eiskübel mit Wasser, Eis und Salz die Temperatur in etwa 15-20 Minuten senken.
Wenn Sie mehrere Weine in einem Durchgang verkosten, beginnen Sie mit leichteren Weinen, z. B. jungen Weißweinen, und gehen Sie dann zu den Roséweinen über, gefolgt von den Rotweinen, vom leichtesten bis zum vollmundigsten, und schließen Sie mit Schaum- oder Süßweinen, falls vorhanden. Diese Reihenfolge verhindert eine Ermüdung des Gaumens und lässt den Charakter jedes Weins zur Geltung kommen.
Schenken Sie kleine Mengen ein - etwa 50 ml pro Glas -, damit Sie nicht zu viel trinken und Ihre Sinne während der gesamten Verkostung geschärft bleiben. Machen Sie zwischen den Weinen Pausen, damit sich Ihr Gaumen erholen kann. Trinken Sie Wasser und essen Sie einfaches Brot oder Cracker, um Ihren Mund zwischen den Proben zu reinigen.
Einfache Snacks können das Erlebnis bereichern, ohne die Weine zu überlagern. Weiche Käsesorten oder frische Meeresfrüchte passen gut zu jungen Weißweinen; milde Wurstwaren oder Oliven passen zu Roséweinen; junge Rotweine passen gut zu spanischem Omelett oder gebratener Paprika; gereifte Rotweine passen zu kräftigem Käse oder gegrilltem Fleisch; Schaumweine ergänzen gebratene Vorspeisen oder Sushi. Das Ziel ist, dass das Essen den Wein unterstützt und nicht überschattet.
Beginnen Sie damit, die Farbe und Klarheit des Weins vor einem weißen Hintergrund zu betrachten. Die Farbe von Weißweinen reicht von blassem Grüngelb bis zu tiefem Gold; Rotweine können in ihrer Jugend violette und mit zunehmendem Alter ziegelrote Töne aufweisen. Die Klarheit zeigt an, ob ein Wein gefiltert oder naturbelassen ist; Sedimente sind bei älteren Rotweinen oder ungefilterten Flaschen üblich, aber nicht unbedingt ein Fehler. Durch Schwenken des Glases werden Aromen freigesetzt und "Beine" oder "Tränen" - die Schlieren, die auf dem Glas zurückbleiben - sichtbar, die auf Alkoholgehalt und Körper schließen lassen.
Achten Sie bei Schaumweinen auf die Größe der Bläschen und ihre Beständigkeit: Feine Bläschen, die stetig aufsteigen, deuten auf eine hochwertige Herstellung hin.
Als nächstes kommt das Riechen. Schnuppern Sie zunächst, ohne das Glas zu schwenken, um die feinen Aromen zu erfassen, schwenken Sie dann vorsichtig und riechen Sie erneut, um die tieferen Noten zu erkennen, die durch die Sauerstoffzufuhr freigesetzt werden. Die Aromen lassen sich in drei Kategorien einteilen: primär (von den Trauben - Früchte, Blumen, Kräuter), sekundär (von der Gärung - Hefe, Brotteig, Butter) und tertiär (von der Reifung - Vanille, Toast, Nüsse, Leder). Versuchen Sie herauszufinden, was Sie am deutlichsten wahrnehmen; es gibt keine falschen Antworten, da die Wahrnehmung von Person zu Person unterschiedlich ist.
Probieren Sie schließlich den Wein, indem Sie einen kleinen Schluck nehmen und ihn über Ihren Mund laufen lassen. Beurteilen Sie die Süße (trocken bis süß), den Säuregehalt (spritzige Frische), die Tannine (Adstringenz, vor allem bei Rotweinen), den Körper (leicht bis voll), den Alkohol (wärmendes Gefühl), die Intensität des Geschmacks, die Ausgewogenheit der einzelnen Komponenten und die Länge des Abgangs - die Zeit, in der die Aromen nach dem Schlucken nachklingen.
Vergleichen Sie das, was Sie schmecken, mit dem, was Sie gerochen haben; manchmal stimmen die Aromen eng mit den Düften überein, während manchmal neue Noten am Gaumen auftauchen. Achten Sie darauf, ob ein Element dominiert oder ob sich alles harmonisch anfühlt.
Nehmen Sie sich nach der Analyse der einzelnen Aspekte Zeit, um Ihren Lieblingswein aus der Sitzung zu genießen. Wenn Sie Ihre Eindrücke mit Freunden oder der Familie teilen, können Sie die Verkostung interaktiver gestalten; jeder kann bei jedem Glas etwas anderes feststellen.
Bei der Weinverkostung zu Hause geht es letztlich um Genuss und Entdeckung und nicht um technisches Fachwissen. Mit etwas Übung kann jeder seinen Gaumen entwickeln und herausfinden, welche Stile er am liebsten mag. Der beste Wein ist und bleibt der, der Ihnen am besten schmeckt - unabhängig von Preis oder Ruf - und jede Flasche bietet die Gelegenheit, in guter Gesellschaft neue Eindrücke zu gewinnen.
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