Deutsche Winzer treten EFOW bei und erweitern die EU-Vertretung für Weine mit geografischer Angabe

04.12.2025

Die Allianz setzt sich verstärkt für Qualität und Tradition ein, da die deutschen Erzeuger mehr Einfluss auf weinpolitische Entscheidungen in Europa nehmen wollen

Auf dem jüngsten Kongress des Deutschen Weinbauverbandes e.V. (DWV), der vom 1. bis 3. Dezember in Mainz stattfand, gab der Deutsche Weinbauverband offiziell seinen Beitritt zum Europäischen Verband für Ursprungsweine (EFOW) bekannt. Dieser Schritt stellt eine bedeutende Entwicklung für beide Organisationen dar, da er eines der größten Wein produzierenden Länder Europas mit einem Verband zusammenbringt, der sich für die Förderung und den Schutz von Weinen mit geografischen Angaben (g.A.) auf dem gesamten Kontinent einsetzt.

Der DWV, der die deutschen Winzer auf nationaler Ebene vertritt, setzt sich seit langem für Qualität und Tradition im Weinbau ein. Mit dem Beitritt zum EFOW will der Verband seinen Einfluss auf die europäische Weinpolitik stärken und sicherstellen, dass die Interessen der deutschen Erzeuger von geografischen Angaben sowohl auf EU-Ebene als auch in den Mitgliedstaaten vertreten werden. Die Entscheidung wurde im Rahmen des DWV-Jahreskongresses bekannt gegeben, einer Veranstaltung, bei der wichtige Persönlichkeiten des deutschen Weinsektors zusammenkommen, um Trends, Herausforderungen und Chancen der Branche zu diskutieren.

Der EFOW ist eine Organisation mit Sitz in Brüssel, die nationale Verbände aus den wichtigsten weinproduzierenden Ländern zusammenbringt. Sein Hauptaugenmerk liegt auf dem Schutz und der Förderung von Weinen mit geografischen Angaben, d. h. von Produkten, deren Qualität und Ruf mit ihrem Herkunftsort verbunden sind. Diese Bezeichnungen sind nach europäischem Recht anerkannt und werden als Mittel zum Schutz traditioneller Produktionsmethoden angesehen, während sie den Verbrauchern Garantien für Authentizität und Qualität bieten.

Riccardo Ricci Curbastro, Präsident des EFOW, begrüßte den Beitritt des DWV zu diesem Verband. Er erklärte, dass diese neue Partnerschaft die Repräsentativität des EFOW in den politischen Diskussionen der EU deutlich erhöht. Curbastro zufolge wird der Beitritt des deutschen Verbandes dazu beitragen, die Stimme der Erzeuger von geografischen Angaben zu verstärken und gemeinsame Ziele in Bezug auf Qualitätsstandards und Marktschutz auf europäischer Ebene voranzutreiben.

Klaus Schneider, Präsident des DWV, bezeichnete den Beitritt zum EFOW als eine strategische Entscheidung für die deutschen Winzer. Er betonte, dass diese Partnerschaft den deutschen g.A.-Erzeugergemeinschaften die Möglichkeit geben wird, ihre Interessen bei den europäischen Institutionen besser durchzusetzen. Schneider betonte auch, dass eine engere Zusammenarbeit mit EFOW den deutschen Erzeugern helfen wird, von der EU-Qualitätspolitik zu profitieren und sich erfolgreich auf den nationalen und internationalen Märkten zu behaupten.

Deutschland ist bekannt für sein vielfältiges Angebot an Weinen, darunter Riesling und Spätburgunder, die in Regionen wie Mosel, Rheingau und Pfalz erzeugt werden. Viele dieser Weine tragen geschützte geografische Angaben, die bei der Vermarktung und den Exportstrategien eine entscheidende Rolle spielen. Die aktiven Erzeugergemeinschaften des Landes haben seit langem an der Gestaltung der europäischen Weinverordnungen mitgewirkt, insbesondere in Bezug auf die Ursprungskennzeichnung und die Qualitätssicherung.

Die Ankündigung in Mainz spiegelt die laufenden Bemühungen der europäischen Winzer wider, bei Änderungen der Rechtsvorschriften auf EU-Ebene geschlossen aufzutreten. Themen wie Kennzeichnungsvorschriften, Nachhaltigkeitsstandards und Handelsabkommen erfordern oft ein koordiniertes Auftreten von Erzeugergemeinschaften aus verschiedenen Ländern. Mit dem Beitritt zum EFOW signalisiert der DWV sein Engagement, mit anderen nationalen Verbänden zusammenzuarbeiten, um die Interessen der Weine mit geografischer Angabe zu wahren.

Es wird erwartet, dass die Partnerschaft unmittelbare Auswirkungen darauf haben wird, wie deutsche Weine in Brüssel und darüber hinaus vertreten werden. Sie unterstreicht auch die Bedeutung der geografischen Angaben als Instrument für die Entwicklung des ländlichen Raums, den Erhalt der Kultur und das wirtschaftliche Wachstum des europäischen Weinsektors. Angesichts der anhaltenden Debatten über agrarpolitische Reformen und internationale Handelsverhandlungen spielen Organisationen wie EFOW eine immer wichtigere Rolle bei der Gewährleistung eines angemessenen Schutzes traditioneller Produkte.

Die Mitgliedschaft des DWV im EFOW erfolgt zu einer Zeit, in der die europäischen Weinerzeuger sowohl mit Chancen als auch mit Herausforderungen konfrontiert sind. Der Klimawandel, veränderte Verbraucherpräferenzen und der globale Wettbewerb verändern die Landschaft der Branche. In diesem Zusammenhang können Allianzen zwischen nationalen Verbänden den Erzeugern helfen, sich anzupassen und gleichzeitig hohe Standards für Qualität und Authentizität zu wahren.

Der Mainzer Kongress diente als Plattform für die Diskussion dieser breiteren Trends und feierte gleichzeitig die Aufnahme Deutschlands in den EFOW. Die Teilnehmer äußerten sich optimistisch, dass diese Zusammenarbeit zu einer stärkeren Vertretung von Weinen mit geografischer Angabe auf allen Ebenen der Politik führen wird. Dieser Schritt wird allgemein als Fortschritt für die deutschen Winzer und ihre Kollegen in ganz Europa angesehen, die sich ebenfalls für den Schutz von Weinen mit Herkunftsbezeichnung einsetzen.