Italienische Weinexporte in die USA brechen im letzten Quartal aufgrund von Zöllen und Preissenkungen um 23% ein

02.12.2025

Die Erzeuger senken die Preise um 15,5 Prozent, da die Branchenführer davor warnen, dass die derzeitigen Strategien ohne dringende staatliche Unterstützung nicht nachhaltig sind

Der italienische Weinsektor sieht sich mit einem starken Rückgang der Ausfuhren in Nicht-EU-Länder, insbesondere in die Vereinigten Staaten, konfrontiert. Marzia Varvaglione, Vizepräsidentin der Unione Italiana Vini (UIV), äußerte sich kürzlich auf einer Konferenz im Außenministerium in Rom besorgt. Sie berichtete, dass sich die Situation nach einem starken Start in das Jahr 2025 - mit einem Anstieg der Exporte in die USA um 12,5 % im ersten Quartal, der größtenteils auf das Frontloading vor den neuen Zöllen zurückzuführen ist - umgekehrt hat. In den ersten neun Monaten des Jahres 2025 gingen die Ausfuhren um 4 % zurück, und allein im letzten Quartal sanken sie um 23 %.

Nach Angaben der UIV-Beobachtungsstelle ist der Durchschnittspreis für italienische Weine, die zwischen Juli und September nach Übersee verschifft wurden, um 15,5 % gesunken. Diese Preissenkung wird als eine Form der "Selbstbesteuerung" angesehen, da die Erzeuger versuchen, ihren Marktanteil trotz schwieriger Bedingungen zu halten. Branchenführer warnen jedoch, dass diese Strategie langfristig nicht haltbar ist.

Der Rückgang erfolgt vor dem Hintergrund anhaltender Handelsspannungen und neuer US-Zölle auf europäische Produkte, die die italienischen Weinerzeuger hart getroffen haben. Der Rückgang des Exportwerts und -volumens wird durch einen schwächeren Dollar und eine geringere Kaufkraft der amerikanischen Verbraucher noch verstärkt.

Als Reaktion auf diese Herausforderungen fordert die UIV eine Aufstockung der Mittel für Internationalisierungs- und Werbeprojekte durch die nationale italienische Handelsagentur ICE. Die Organisation argumentiert, dass außergewöhnliche Maßnahmen erforderlich sind, einschließlich einer engeren Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Einrichtungen und privaten Unternehmen, um effektivere Marketingstrategien zu entwickeln und wichtige Marktsegmente anzusprechen.

Varvaglione äußerte die Hoffnung, dass die Verhandlungen schließlich zu einer Befreiung von den US-Zöllen für Wein und Spirituosen führen könnten. In der Zwischenzeit begrüßte sie die Entscheidung der italienischen Regierung, in ihrem Haushaltsgesetzentwurf von 2026 bis 2028 zusätzliche 100 Millionen Euro pro Jahr für Werbe- und Internationalisierungsaktivitäten bereitzustellen. Sie betonte, dass ein erheblicher Teil dieser Mittel in den Weinsektor fließen sollte, der aufgrund von Zöllen, Währungsschwankungen und rückläufigen Verbraucherausgaben ernsthaften Risiken ausgesetzt ist.

In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob diese Hoffnungen in konkrete Unterstützung für die italienischen Weinexporteure umgesetzt werden können. Die UIV ist der Meinung, dass in dieser Zeit der Ungewissheit die Aufstockung der Mittel für die Auslandswerbung und die Einleitung effektiverer gemeinsamer Projekte mit den Weinunternehmen unerlässlich sind. Die Organisation sieht diese Maßnahmen als dringende Abhilfe, die von der Regierung unterstützt wird, um die italienische Weinindustrie auf den globalen Märkten zu stabilisieren.