Zwei italienische Regionen teilen sich zum ersten Mal den Titel "Weinstadt", an dem 28 Gemeinden in den Jahren 2026 und 2027 beteiligt sein werden

02.12.2025

Vulture und Conegliano Valdobbiadene wollen gemeinsam Weinkultur, Tourismus und Kulturerbe in Nord- und Süditalien fördern

Zum ersten Mal seit seiner Gründung wird der Titel "Italienische Weinstadt" von zwei Gebieten gemeinsam getragen. Das Vulture-Gebiet in der Basilikata und die Region Conegliano Valdobbiadene in Venetien haben beide diese Anerkennung für die Jahre 2026 und 2027 erhalten. Die Bekanntgabe erfolgte durch den Nationalen Verband der Weinstädte, in dem mehr als 500 italienische Gemeinden mit einer starken Weintradition zusammengeschlossen sind.

Der Titel "Italienische Weinstadt" wurde 2021 eingeführt, um die kulturelle, wirtschaftliche und soziale Bedeutung der Weinanbaugebiete in ganz Italien hervorzuheben. Jedes Jahr wird ein ausgewähltes Gebiet mit der Organisation eines Programms von Veranstaltungen und Aktivitäten beauftragt, die sich auf Weintourismus, Kultur, ökologische Nachhaltigkeit und lokales Erbe konzentrieren. Ziel ist es, die einzigartigen Merkmale der Weinkultur jeder Region und ihren Einfluss auf die Gesellschaft, die Wirtschaft, die Gastronomie, die Landschaft sowie das materielle und immaterielle Erbe zu fördern.

Angelo Radica, Präsident des Nationalen Verbands der Weinstädte, erklärte, dass die Entscheidung, den Titel sowohl an Vulture als auch an Conegliano Valdobbiadene zu vergeben, die hohe Qualität ihrer Bewerbungen widerspiegelt. Er betonte, dass diese doppelte Anerkennung eine Gelegenheit zur Zusammenarbeit zwischen zwei Regionen aus verschiedenen Teilen Italiens bietet - eine im Norden und eine im Süden. Laut Radica werden gemeinsame Veranstaltungen und Initiativen einen Austausch von Ideen und Erfahrungen ermöglichen, von dem beide lokalen Weinindustrien profitieren können.

Die Kandidatur des Vulture-Gebiets wurde von einer Koalition aus 14 Gemeinden eingereicht: Rionero in Vulture, Melfi, Ginestra, Barile, Ripacandida (federführende Gemeinde), Rapolla, Genzano di Lucania, Atella, Acerenza, Palazzo San Gervasio, Lavello, Forenza, Venosa und Maschito. Diese Orte sind durch die Produktion des Aglianico del Vulture, einem der bekanntesten Rotweine Süditaliens, miteinander verbunden.

Auch der Antrag von Conegliano Valdobbiadene umfasste 14 Gemeinden: Cison di Valmarino, Conegliano (federführende Gemeinde), Farra di Soligo, Follina, Fregona, Miane, Pieve di Soligo, Refrontolo, San Pietro di Feletto, San Vendemiano, Susegana, Valdobbiadene, Vidor, und Vittorio Veneto. Dieses Gebiet ist bekannt für die Herstellung des Prosecco Superiore DOCG von Conegliano Valdobbiadene - ein Schaumwein, der weltweit zu einem Symbol der italienischen Weinkunde geworden ist.

In den Jahren 2026 und 2027 werden in beiden Regionen eine Reihe von Veranstaltungen stattfinden, die Experten und Liebhaber aus Italien und dem Ausland anziehen sollen. Mit diesen Aktivitäten sollen die lokalen Weine sowie das kulturelle und natürliche Erbe der beiden Regionen gefördert werden. Die Organisatoren hoffen, dass diese Anerkennung den Tourismus ankurbeln und den Ruf ihrer Weine auf den internationalen Märkten stärken wird.

Der derzeitige Träger des Titels "Italienische Weinstadt" ist Castelli Romani in Latium für das Jahr 2025. Da Vulture und Conegliano Valdobbiadene den Titel in den Jahren 2026 und 2027 tragen werden, wird bereits jetzt darüber nachgedacht, wie diese beiden Regionen ihre gemeinsame Plattform nutzen werden, um die vielfältigen Weintraditionen Italiens zu präsentieren. Es wird erwartet, dass die Initiative neue Partnerschaften zwischen nördlichen und südlichen Erzeugern fördert und den Besuchern ein tieferes Verständnis für den italienischen Weinbau vermittelt.