Der Pilgerweg nach Jerusalem gewinnt den Europäischen Preis für das Weinkulturerbe 2025 für die Wiederbelebung alter Traditionen

27.11.2025

Auszeichnung für 111 Kilometer langen Weg zwischen Jaffa und Jerusalem, der Kulturerhalt, lokale Wirtschaft und nachhaltigen Tourismus miteinander verbindet

Way to Jerusalem, eine 111 Kilometer lange Pilgerroute, die den Hafen von Jaffa mit dem Jaffa-Tor in Jerusalem verbindet, wurde mit dem Iter Vitis European Wine Heritage Prize für 2025 ausgezeichnet. Mit der Auszeichnung, die von den Kulturstraßen des Europarats vergeben wird, wird das Engagement des Projekts für kulturelle Exzellenz und gemeinschaftsorientierten Tourismus gewürdigt. Die Route zeichnet sich dadurch aus, dass sie Menschen, Traditionen und Landschaften durch eine Form des Reisens miteinander verbindet, bei der die menschliche Interaktion und der Respekt vor dem lokalen Erbe im Vordergrund stehen.

Der Weg nach Jerusalem folgt den alten Pfaden, die einst von Händlern und Pilgern benutzt wurden. Dank der Forschung von Historikern und Archäologen wurden diese Wege rekonstruiert, um ihren ursprünglichen Geist zu bewahren. Die Pilger wandern heute durch verschiedene Gemeinden und historische Landschaften und erleben eine Reise, die sowohl modern als auch tief in der Tradition verwurzelt ist. Unterwegs übernachten die Reisenden in lokalen Dörfern, wo sie mit den Einwohnern in Kontakt kommen und an interkulturellen und interreligiösen Gesprächen teilnehmen. Dieser Ansatz fördert das langsame, authentische Reisen, das die lokale Wirtschaft unterstützt und das Verständnis zwischen den Kulturen fördert.

Ein großer Teil der Route führt durch die Judäischen Hügel, ein Gebiet, das für seine alten Weinbautraditionen bekannt ist. Die Weingüter der Region sind als Teil der offiziellen Weinanerkennung Judäa anerkannt. Seit Tausenden von Jahren hat der Weinbau die Identität dieser Hügel geprägt. Heute können Besucher dieses lebendige Erbe aus erster Hand erleben, indem sie die örtlichen Weinberge besuchen und mehr über die landwirtschaftlichen Praktiken erfahren, die das Gebiet weiterhin prägen.

Das Projekt wurde von Yael Tarasiuk Nevo und Golan Rice gegründet. Rice ist ein Experte für alte und moderne Pilgerwege und hat Erfahrungen auf Wegen wie dem spanischen Jakobsweg gesammelt. Er bringt sein Wissen über Geschichte, Kultur und interreligiösen Dialog in die Initiative ein. Tarasiuk Nevo ist auf den Aufbau integrativer Gemeinschaften spezialisiert. Gemeinsam mit einem Team von Experten und Archäologen haben sie einen sicheren und zugänglichen Weg geschaffen, der seinen historischen Wurzeln treu bleibt und gleichzeitig den heutigen Bedürfnissen gerecht wird.

Der Weg nach Jerusalem soll ein nachhaltiges und verantwortungsvolles Reiseerlebnis bieten. Durch die Einbeziehung lokaler Gemeinschaften in die Gastfreundschaft und den kulturellen Austausch lädt er Menschen jeden Alters, jeder Herkunft und jedes Glaubens ein, an einer Reise teilzunehmen, die eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft schlägt. Die Anerkennung des Projekts durch den Europarat unterstreicht seine Rolle bei der Bewahrung des Weinerbes und der Förderung eines Tourismus, der sowohl Besuchern als auch Einheimischen zugute kommt.

Die Preisverleihung fand in diesem Jahr im Rahmen der laufenden Bemühungen der europäischen Institutionen statt, Initiativen ins Rampenlicht zu rücken, die kulturelle Bewahrung mit innovativen Tourismusmodellen verbinden. Die Organisatoren sagen, dass der Weg nach Jerusalem als Beispiel für andere Regionen dient, die versuchen, die Erhaltung des kulturellen Erbes mit der wirtschaftlichen Entwicklung in Einklang zu bringen.

In dem Maße, wie das Interesse an sinnvollem Reisen weltweit wächst, gewinnen Routen wie der Weg nach Jerusalem an Aufmerksamkeit, weil sie Reisende mit der Geschichte, der Landschaft und dem Gemeindeleben verbinden. Der Erfolg des Projekts zeigt, wie uralte Traditionen an die moderne Zeit angepasst werden können, ohne dass ihr wesentlicher Charakter oder Wert verloren geht.