Vinarchy will 40 % der Weinmarken streichen, um sich auf jüngere Konsumenten einzustellen

Vinarchy, Australiens zweitgrößtes Weinunternehmen, bereitet sich darauf vor, in den nächsten zwei Jahren etwa 60 Marken aus seinem Portfolio zu streichen, um sich für eine neue Generation von Weintrinkern neu zu positionieren. Dieser Schritt erfolgt nach einer umfassenden Überprüfung der Traubenanforderungen und der Markenstrategie des Unternehmens, so Danny Celoni, Geschäftsführer von Vinarchy. Celoni, der das Unternehmen vor vier Monaten übernommen hat, sagte, das Unternehmen habe derzeit zu viele Marken und werde sich nun auf seine weltweit bekanntesten Marken konzentrieren: Hardys, Jacob's Creek und Campo Viejo.

Die Entscheidung, die Anzahl der Marken um fast 40 Prozent zu reduzieren, ist Teil einer breiteren Anstrengung, jüngere Verbraucher anzusprechen. Vinarchy plant die Einführung von kleineren Flaschenformaten und Weinen mit geringerem Alkoholgehalt, um Kunden anzusprechen, die weniger trinken, aber eine höhere Qualität und mehr Vielfalt suchen. Im Rahmen dieser Strategie wird das Unternehmen Mini-Flaschen, einen Rosé mit Chill-Infusion und einen mittelkräftigen Sauvignon Blanc auf den Markt bringen. Diese Produkte sollen vom traditionellen Image australischer Weine mit ihrem hohen Alkoholgehalt wegführen.

Auch das Marketingkonzept von Vinarchy ändert sich. Das Unternehmen wird neue Verpackungen und überarbeitete Kampagnen einführen, um seine leichteren Weinsorten und Schorlen zu unterstützen. Die neue Marketingoffensive wird mit einem Flaggschiff-Sponsoring der Australian Tennis Open in Melbourne im Januar beginnen.

Celoni kam zu Vinarchy, nachdem er als Führungskraft bei Diageo in Südostasien tätig war. Seine Ernennung erfolgte nach der Gründung von Vinarchy durch die Fusion von Accolade Wines und den Weininteressen von Pernod Ricard im April. Diese Fusion erfolgte, nachdem Accolade aufgrund finanzieller Schwierigkeiten von einem Konsortium unter der Leitung von Bain & Company übernommen worden war.

Im Rahmen der Umstrukturierung von Vinarchy sind in ganz Australien betriebliche Veränderungen im Gange. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz von Melbourne nach Adelaide verlegt und investiert 30 Millionen AU$ in den Ausbau seines Rowland Flat Zentrums im Barossa Valley. Ab der nächsten Weinlese wird diese Einrichtung die bisher in St. Hallett im Barossa und Tintara im McLaren Vale angesiedelten Betriebe übernehmen. Berri Estates wird der Hauptstandort für die kommerzielle Weinherstellung, die Verpackung und die Lagerhaltung werden.

Zusätzlich zu diesen Änderungen wird Vinarchy die Kellereien Rolf Binder und Banrock Station schließen. Das Unternehmen sagt, dass diese Schritte notwendig sind, um den Betrieb zu rationalisieren und sich besser für das Wachstum in einem sich verändernden Markt zu positionieren.

Die Umstrukturierung von Vinarchy spiegelt den allgemeinen Trend in der globalen Weinindustrie wider, in der sich die Unternehmen an die veränderten Verbraucherpräferenzen und den zunehmenden Wettbewerb mit anderen Getränken anpassen. Durch die Konzentration auf weniger Marken und die Ausrichtung auf jüngere Trinker mit innovativen Produkten will Vinarchy seinen Platz als führender Akteur auf den nationalen und internationalen Märkten sichern.