Forschungsstipendien für Weintourismus an Projekte vergeben, die sich auf Verbraucherbindung und globale Markttrends konzentrieren

16.09.2025

Studien in Europa, Asien und den USA zielen darauf ab, Weinbaustrategien zu entwickeln und die Besuchererlebnisse in führenden Weinregionen weltweit zu verbessern.

Chia Chia Koay, links, und In Haeng Jung, rechts

Das Great Wine Capitals Global Network hat die Empfänger seines internationalen Forschungsstipendiums für die Jahre 2025-2026 bekannt gegeben. Ausgewählt wurden zwei Projekte, die darauf abzielen, das Verständnis für Weintourismusstrategien, Verbraucherbindung und die Entwicklung von Reisezielen zu verbessern. Die Bekanntgabe erfolgte in Bordeaux, Frankreich, im Anschluss an ein internationales Auswahlverfahren, bei dem sowohl akademische Verdienste als auch praktische Relevanz bewertet wurden.

Frau Chia Chia Koay von der Universität von Verona in Italien wird eines der geförderten Projekte leiten. Ihre Forschung wird sich darauf konzentrieren, wie Weintourismusauszeichnungen die Erfahrungen von Besuchern und den Ruf von Weingütern beeinflussen. Die Studie wird sich auf Marktumfragen in Frankreich, Italien und dem Vereinigten Königreich stützen, um die Vorlieben der Touristen und ihre Bereitschaft, für verschiedene Arten von Auszeichnungen und Erlebnisaktivitäten zu zahlen, zu ermitteln. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Weingütern in Bordeaux und Verona. Frau Koay bedankte sich für den Zuschuss und erklärte, dass ihre Arbeit den Weingütern helfen soll, den strategischen Wert von Auszeichnungen zu verstehen, die touristischen Erfahrungen zu verbessern und die Zusammenarbeit zwischen den regionalen Marketingakteuren zu fördern.

Der zweite Stipendiat ist Dr. InHaeng Jung von der Sonoma State University in Kalifornien. Das Projekt von Dr. Jung wird kulturelle Intelligenz und Verbrauchersegmentierung im Weintourismus untersuchen, wobei der Schwerpunkt auf aufstrebenden Märkten in China, Südkorea und Indien liegt. Anhand der Consumer Culture Theory wird sie untersuchen, wie kulturelle und psychografische Faktoren die Erwartungen an Authentizität, Nachhaltigkeit, Personalisierung und symbolischen Konsum im Weintourismus beeinflussen. Dr. Jung hofft, dass ihre Arbeit Weingüter und Weinregionen bei der Gestaltung von Erlebnissen unterstützen wird, die für ein vielfältiges globales Publikum sinnvoll und relevant sind. Indem sie über die traditionelle demografische Segmentierung hinausgeht, will ihre Studie kulturell informierte Strategien für Weingüter und Tourismusverbände liefern, die eine effektivere Verbindung zu internationalen Besuchern herstellen wollen.

Dr. Armando Maria Corsi, der das GWC International Research Grant Programm koordiniert, hob die Bedeutung dieser Projekte für den Weintourismussektor hervor. Er wies darauf hin, dass beide Vorschläge akademische Strenge mit praktischer Anwendung verbinden und der Branche helfen sollen, auf die sich ändernden Besuchererwartungen und globalen Markttrends zu reagieren.

Beide Forschungsprojekte sollen auf der Jahreskonferenz 2026 des Great Wine Capitals Global Network vorgestellt werden. Auf der Konferenz werden Fachleute aus dem Weintourismus, regionale Behörden und akademische Partner aus den Mitgliedsstädten des Netzwerks zusammenkommen.

Das Great Wine Capitals Global Network wurde 1999 in Bordeaux als ein Zusammenschluss führender Weinregionen und ihrer Städte gegründet. Das Netzwerk fördert die Zusammenarbeit, die Innovation und die globale Sichtbarkeit seiner Mitglieder durch gemeinsame Projekte und gemeinsame Werte. Dem Netzwerk gehören derzeit 11 renommierte Weinregionen aus beiden Hemisphären an: Adelaide (Südaustralien), Bilbao-Rioja (Spanien), Bordeaux (Frankreich), Hawke's Bay (Neuseeland), Lausanne (Schweiz), Mainz-Rheinhessen (Deutschland), Mendoza (Argentinien), Porto (Portugal), San Francisco-Napa Valley (USA), Valparaiso-Casablanca Valley (Chile) und Verona (Italien).

Das Netzwerk unterstützt nicht nur neue Forschungsinitiativen, sondern freut sich auch auf die Präsentationen früherer Stipendiaten auf der bevorstehenden Jahreskonferenz in Bordeaux im November. Mit diesen Veranstaltungen wird der Dialog zwischen Wissenschaft und Industrie weiter gefördert, da sich die Weinregionen an die sich entwickelnden globalen Märkte und die veränderten Erwartungen der Touristen anpassen.