27.11.2025
Wein nimmt im Leben der Italiener nach wie vor einen besonderen Platz ein, aber ihr technisches Wissen über Wein ist nach wie vor begrenzt. Dies ist das wichtigste Ergebnis der jüngsten SWG-Umfrage, bei der die Beziehung zwischen Italienern und Wein anhand einer nationalen Stichprobe von 1 200 Erwachsenen untersucht wurde. Die Umfrage wurde zwischen dem 10. und 15. September 2025 online durchgeführt.
Den Daten zufolge bezeichnen sich zwei von fünf Italienern als "entwickelte Verbraucher", die ein besonderes Interesse an den Produkteigenschaften oder sogar eine Leidenschaft für die Geschichten hinter jedem Glas zeigen. Diese Geschichten, insbesondere solche, die den Wein mit lokalen Gemeinschaften und Gebieten in Verbindung bringen, sind attraktiver als offizielle Zertifizierungen oder die Geschichte der Erzeuger. Das Konzept des "genius loci", also des Geistes eines Ortes, ist ein stärkerer Antrieb für die Erzählung als der Hintergrund einzelner Winzer.
Trotz dieser emotionalen Bindung ist das technische Verständnis der Italiener für Wein - wie Produktionsmethoden, Rebsorten und Markttrends - eher bescheiden. Während viele mit Begriffen wie "Metodo Classico", Bio-Zertifizierungen und Weinen mit der Aufschrift "ohne Sulfite" vertraut sind, kann nur etwa jeder Dritte von sich behaupten, über neuere Trends wie "No-Lo" (kein oder niedriger Alkohol), traditionelle Methoden, Orangenweine (mazerierte Weißweine) oder PIWI-Rebsorten Bescheid zu wissen.
Die Umfrage ergab, dass 11 % der Befragten sich als leidenschaftliche Verbraucher bezeichnen, die gerne mehr über Geschichten, Regionen, Methoden und Traditionen erfahren als nur über das Produkt selbst. Weitere 31 % bezeichnen sich als aufmerksame Verbraucher, die sich über die Weine, die sie kaufen und trinken, informieren wollen. Die größte Gruppe, 37 %, sind Durchschnittsverbraucher, die Wein genießen, aber nicht viel darüber wissen. Dreizehn Prozent sind oberflächliche Verbraucher, die Wein trinken, ohne auf seine Qualität oder Herkunft zu achten. Eine Minderheit - 8 % - sind zurückhaltende Verbraucher, die Wein hauptsächlich trinken, um in der Gesellschaft mitzumischen.
Insgesamt sind 42 % der Italiener begeisterte Weinkonsumenten (wobei Männer etwas stärker vertreten sind), während 21 % wenig Interesse an Wein zeigen. Bei den jüngeren Erwachsenen zwischen 18 und 39 Jahren steigt das Desinteresse auf 29 %.
Wenn es darum geht, was die Italiener an Weingeschichten reizt, ist das Herkunftsgebiet oder die Landschaft für 53 % der Befragten am wichtigsten. Diese Zahl ist bei den über 60-Jährigen höher (63 %) und bei den jüngeren Erwachsenen niedriger (44 %). Die italienische Herkunft eines Weins wird von 37 % genannt, wobei auch hier ältere Erwachsene eine größere Sensibilität für diesen Aspekt zeigen. Kultur und Tradition sind für insgesamt 34 % wichtig.
Jüngere Menschen interessieren sich mehr als erfahrene Verbraucher für Aspekte wie Entdeckung, Geschmackserkundung und das Ökosystem oder die biologische Vielfalt hinter einem Wein. Ihr technisches Wissen bleibt jedoch begrenzt. So geben zwar 68 % an, dass sie Weine ohne Sulfitzusatz kennen (bei den über 60-Jährigen sind es sogar 73 %), aber nur 30 % sind mit No-Lo-Weinen vertraut. Alte Weine sind 32 % bekannt, wobei der Bekanntheitsgrad bei jungen Menschen höher ist (39 %), während Orangenweine nur von 29 % erkannt werden, wobei dieser Anteil bei den 18- bis 39-Jährigen auf 34 % ansteigt.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Verständnis der Italiener für Weinbauverfahren, -techniken und -sorten noch erheblich verbessert werden kann. Die Herausforderung für die Branche besteht darin, diese Aspekte auf eine ansprechende Weise zu vermitteln.
Bei Kaufentscheidungen spielt die Beratung durch Experten eine wichtige Rolle. Fast die Hälfte der Befragten (48 %) gibt an, dass sie sich stark auf die Empfehlungen von Sommeliers verlassen; bei den jüngeren Erwachsenen steigt diese Zahl auf 57 %. Weinhändler haben einen Einfluss auf 45 % der Befragten (58 % unter jungen Menschen), während 44 % den Erzeugern selbst vertrauen. Die sozialen Medien haben weniger Einfluss: nur 16 % nutzen sie als Quelle für die Weinauswahl, bei den über 60-Jährigen sind es sogar nur 7 %.
Die Umfrage zeigt auch, dass selbst jüngere Verbraucher persönliche Beziehungen und den direkten Kontakt mit Experten suchen, wenn sie sich über Wein informieren. Auch wenn die sozialen Medien von jungen Menschen für die Informationsbeschaffung im Allgemeinen stark genutzt werden, so ersetzen sie doch nicht den Wert, den sie dem persönlichen Kontakt mit Sommeliers, Händlern und Erzeugern beimessen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Wein bei den Italienern zwar nach wie vor starke Emotionen und kulturellen Stolz auslöst, ihr Fachwissen jedoch hinter ihrer Begeisterung zurückbleibt. Die Branche steht vor einer ständigen Aufgabe: fesselnde Geschichten zu erzählen, die nicht nur Tradition und Territorium zelebrieren, sondern auch den Verbrauchern helfen, die sich entwickelnde Welt des Weins besser zu verstehen.
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