Französische Weinbaubetriebe stellen Sieben-Punkte-Plan zur Bewältigung von Kostenanstieg und Klimadruck vor

05.11.2025

Neue Strategie setzt auf Kostenkontrolle, Innovation und engere Beziehungen zu den Winzern angesichts der wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen des Sektors

Auf dem 22. Jahreskongress des französischen Verbandes der Rebschulen, der am 22. Oktober in Lourmarin (Vaucluse) stattfand, stellten die Fachleute der Rebschulen einen neuen Nachhaltigkeitsplan vor, mit dem sie die aktuellen Herausforderungen in ihrem Sektor angehen wollen. Der Plan konzentriert sich auf die Kontrolle der Produktionskosten, die Verbesserung der Marketingstrategien und die Förderung von Innovationen, um ein widerstandsfähigeres Geschäftsmodell aufzubauen.

Christophe Raucaz, Präsident des Verbandes, beschrieb den Plan als einen Fahrplan zur Beherrschung der Kosten, zur Steigerung der Effizienz und zur Förderung von Innovationen. Das Dokument ist das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Branchenverbänden und umreißt sieben Schlüsselbereiche für Verbesserungen. Dazu gehören wirtschaftliche, soziale und ökologische Fragen, die den gesamten Sektor betreffen. Jeder Gärtnereibetrieb ist aufgefordert, den Plan als Leitfaden zu nutzen, auch wenn viele der darin enthaltenen Empfehlungen noch umgesetzt werden müssen.

Eine der wichtigsten Prioritäten ist die Schaffung einer klaren Referenz für die Produktionskosten anhand von Buchhaltungsdaten. Ein weiteres Ziel ist die Senkung der Lohnkosten, wobei sich der Verband dafür einsetzt, dass Saisonarbeitskräfte im Rahmen der TO-DE-Regelung weiterhin von der Lohnsteuer befreit werden. Die Beschleunigung der Mechanisierung von Produktionsprozessen ist eine weitere Strategie zur Kostenkontrolle.

Die Sicherstellung eines stabilen Umsatzes und Cashflows wird als wesentlich für die Nachhaltigkeit des Unternehmens angesehen. Marie-Catherine Dufour, technische Direktorin des Bordeaux-Weinrats (CIVB), betonte die Bedeutung des Austauschs bewährter Geschäftspraktiken unter den Mitgliedern. Der Verband schlägt vor, dass staatliche Pflanzsubventionen erst nach Begleichung der Rechnungen gezahlt werden sollten, um die Einnahmen der Baumschulen zu sichern. Es sind Gespräche mit Banken geplant, um Kreditprodukte zu entwickeln, die speziell auf die Bedürfnisse von Rebschulen zugeschnitten sind - ein Finanzinstrument, das derzeit nicht existiert. Der Verband möchte auch die allgemeinen Verkaufsbedingungen zwischen den Baumschulen aktualisieren, um zu verhindern, dass kommerzielle Transaktionen die Finanzen der Baumschulen schwächen.

Die Innovation bleibt ein zentrales Thema des neuen Plans. Der Verband will auf den Forschungsergebnissen des französischen Instituts für Rebe und Wein (IFV) und auf nationalen Projekten zur Entwicklung des Weinbaus aufbauen. Die Bemühungen werden sich darauf konzentrieren, die Erfolgsquoten der Rebschulen zu verbessern, indem die Holzqualität verbessert und die Kriterien für die Schichtung der Pflanzen verfeinert werden. Im Rahmen des Qualigreffe-Projekts ist auch die Entwicklung von Sortierwerkzeugen mit Hilfe bildgebender Verfahren geplant.

Künstliche Intelligenz könnte eine Rolle dabei spielen, die Pflanzensortierung objektiver und effizienter zu gestalten. Anastasia Rocque, Leiterin des IFV-Zentrums für Rebenselektion, betonte die Notwendigkeit technischer und wirtschaftlicher Studien zum physischen Schutz vor Frost, Hagel und Regen in Baumschulen als Teil der Bemühungen zur Anpassung an den Klimawandel. Die Verringerung der Umweltauswirkungen durch Präzisionsspritzungen und alternative Programme steht ebenfalls auf der Tagesordnung.

Der Verband erkennt an, dass einige Initiativen bereits im Gange sind, insbesondere diejenigen, die mit der gemeinsamen Marke Vitipep's verbunden sind. Ein weiteres wichtiges Ziel ist die Stärkung der Beziehungen zu den Winzern durch den Beitritt zu den Landwirtschaftskammern und eine engere Zusammenarbeit mit den landwirtschaftlichen Verbänden in Regulierungsfragen. Der Verband ist der Ansicht, dass ein engagierter Vertreter der Baumschulen in diesen Kammern ein wichtiger Schritt nach vorn wäre.

Der Nachhaltigkeitsplan spiegelt die umfassenden Bemühungen der französischen Rebschulen wider, sich an den wirtschaftlichen Druck und die Umweltveränderungen anzupassen und gleichzeitig ihre Rolle bei der Unterstützung der Weinindustrie des Landes zu wahren.