30.12.2025
Der Deutsche Bauernverband warnt vor einer historischen Krise in der Weinwirtschaft des Landes. Trotz der hohen Qualität des Jahrgangs 2025 stehen viele Winzer vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen. Nach Angaben des Verbandes ist der Preis für Fasswein auf 40 bis 60 Cent pro Liter gefallen und liegt damit weit unter den durchschnittlichen Produktionskosten von etwa 1,20 Euro pro Liter. Diese Situation setzt die Erzeuger in ganz Deutschland unter erheblichen finanziellen Druck.
Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, sagte, er erwarte einen deutlichen Rückgang der Rebflächen, wenn sich der aktuelle Trend fortsetze. Er rief die Verbraucher dazu auf, die heimischen Winzer zu unterstützen, indem sie sich häufiger für deutsche Weine entscheiden, und betonte, dass heimische Weine in puncto Qualität mit denen aus Frankreich, Spanien oder Italien mithalten können. Rukwied forderte auch die Politik auf, die Branche zu entlasten, insbesondere durch den Abbau bürokratischer Hürden, die die Betriebskosten erhöhen.
Die Weinernte 2025 lag in Deutschland mit 7,3 Millionen Hektolitern rund 16 Prozent unter dem Zehnjahresdurchschnitt. Dies ist die kleinste Ernte seit 2010. Die Branche kämpft auch mit strukturellen Problemen wie einem Mangel an Saisonarbeitskräften und steigenden Lohnkosten, die teilweise auf die Erhöhung des Mindestlohns zurückzuführen sind. Diese Probleme sind besonders akut für Winzer, die in Steillagen arbeiten, wo eine Mechanisierung schwierig oder unmöglich ist.
Der Anteil des deutschen Weins am Inlandsmarkt ist auf 41 Prozent gesunken. Gleichzeitig werden die Exporte - vor allem in die Vereinigten Staaten - durch Zölle beeinträchtigt, was die finanzielle Situation der Erzeuger weiter belastet.
Die Herausforderungen, vor denen die deutschen Winzer stehen, kommen zu einer Zeit, in der sich auch die Konsummuster ändern. Im Jahr 2024 wird der Sektkonsum in Deutschland im Vergleich zu den zehn Jahren zuvor um fast 20 Prozent zurückgehen. Die Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass die Deutschen pro Person etwa zehn Gläser Sekt, Prosecco oder Champagner weniger tranken als noch 2014. Der Gesamtabsatz lag im vergangenen Jahr bei 255,3 Millionen Litern, was einem Durchschnitt von 4,8 Flaschen oder 36 Gläsern pro Person ab 16 Jahren entspricht. Im Jahr 2014 waren diese Zahlen mit 6,1 Flaschen oder 46 Gläsern pro Person noch höher.
In dieser Statistik sind nur alkoholhaltige Schaumweine enthalten, da sie einer Sondersteuer unterliegen, die 1902 im Deutschen Kaiserreich eingeführt wurde, um den Bau der Marine und von Infrastrukturprojekten wie dem Nord-Ost-Kanal zu finanzieren. Die Steuer gilt für Schaumweine mit einem Alkoholgehalt von mindestens 1,2 Volumenprozent und einem Überdruck von drei Bar. Im Jahr 2024 brachte diese Steuer dem Staat rund 352 Millionen Euro ein, was nur 0,04 Prozent der gesamten Steuereinnahmen entspricht.
Angesichts des zunehmenden wirtschaftlichen und strukturellen Drucks, dem die Winzer ausgesetzt sind, fordern die Branchenführer sowohl die Unterstützung der Verbraucher als auch politische Maßnahmen, um einen der ältesten landwirtschaftlichen Sektoren Deutschlands zu stabilisieren.
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