Portugiesische Weinindustrie will bis 2030 1,2 Milliarden Euro exportieren - mit 8 Millionen Euro weltweitem Schub

03.12.2025

ViniPortugal plant 83 weltweite Initiativen im Jahr 2026 und konzentriert sich dabei auf Brasilien und die USA inmitten der historischen Herausforderungen des globalen Weinmarktes.

ViniPortugal, der Verband, der für die internationale Förderung portugiesischer Weine zuständig ist, hat für das Jahr 2026 eine Investition von 8,07 Millionen Euro angekündigt, um die globale Präsenz der portugiesischen Weinindustrie zu stärken. Der Plan wurde diese Woche im Pavilhão Multiusos de Almeirim, im Bezirk Santarém in Portugal, vorgestellt. Frederico Falcão, Präsident von ViniPortugal, erläuterte das Hauptziel: bis 2030 sollen Weinexporte im Wert von 1,2 Milliarden Euro erreicht werden. Er betonte, dass die Strategie nicht nur darin bestehe, das Verkaufsvolumen zu erhöhen, sondern auch den durchschnittlichen Verkaufspreis anzuheben, was er für die langfristige Nachhaltigkeit des Sektors für unerlässlich hält.

Falcão erklärte, dass der internationale Weinmarkt derzeit vor großen Herausforderungen steht. Im Jahr 2024 sank der weltweite Weinkonsum auf den niedrigsten Stand seit 1961, während die Produktion nicht in gleichem Maße zurückging. Dieses Ungleichgewicht hat zu einem Überangebot an Wein auf dem Markt geführt, was den Wettbewerb verschärft und die Preise unter Druck gesetzt hat. Infolgedessen hatten die portugiesischen Weinerzeuger Schwierigkeiten, den Wert ihrer Ausfuhren im Jahr 2025 zu steigern.

Trotz dieser Hindernisse bleibt ViniPortugal optimistisch, was die Zukunftsaussichten angeht. Der Verband rechnet mit einer allmählichen Verbesserung ab 2027, da mehrere große weinproduzierende Länder - darunter die Vereinigten Staaten, Chile, Argentinien, Frankreich, Spanien und Australien - ihre Rebflächen reduzieren. Es wird erwartet, dass dieser Rückgang den weltweiten Produktionsdruck abschwächt und dem Markt mehr Stabilität verleiht, was den portugiesischen Exporteuren zugute kommen könnte.

Ein erheblicher Teil der neuen Investitionen von ViniPortugal wird nach Brasilien fließen. Portugal ist bereits der zweitgrößte Weinexporteur nach Brasilien, gemessen am Volumen, hinter Chile. Falcão merkte an, dass die brasilianischen Verbraucher gut auf die bisherigen Werbemaßnahmen reagiert haben und sieht weiteres Wachstumspotenzial, wenn die Handelsschranken abgebaut werden. Er äußerte die Hoffnung, dass Fortschritte bei einem Handelsabkommen zwischen dem Mercosur und der Europäischen Union die Einfuhrzölle um 27 Prozent senken könnten, wodurch portugiesische Weine in Brasilien wettbewerbsfähiger würden.

Die Vereinigten Staaten sind ein weiteres wichtiges Ziel für die Expansion. Obwohl sich der Weinkonsum dort in letzter Zeit verlangsamt hat, wies Falcão darauf hin, dass portugiesische Weine in vielen Staaten mit hoher Kaufkraft immer noch einen kleinen Anteil haben. Der Verband plant gezielte Kampagnen, um neue amerikanische Verbraucher zu gewinnen.

Die Strategie von ViniPortugal für das Jahr 2026 sieht insgesamt 83 Werbeaktivitäten weltweit vor. Dazu gehören 25 Veranstaltungen, 53 Bildungsinitiativen, acht internationale Messen, 15 Werbeaktionen und zehn Kommunikationskampagnen. Der Verband plant außerdem, Partnerschaften mit Meinungsführern, Einflussnehmern und spezialisierten Medien zu stärken, um die Wirkung von Veranstaltungen, Bildung, Kommunikation und Werbung zu maximieren.

Ein Höhepunkt der Agenda des nächsten Jahres ist die verstärkte Präsenz Portugals auf der Wine Paris, einer der führenden Weinmessen Europas. Das Land wird 151 Erzeuger entsenden und eine Fläche von 969 Quadratmetern belegen - eine Steigerung der Investitionen um 26 Prozent im Vergleich zu 2025. Damit wird Portugal nach Italien und Spanien der drittgrößte Aussteller auf der Veranstaltung sein.

Während seiner Präsentation bekräftigte Falcão, dass die Anhebung des durchschnittlichen Exportpreises weiterhin im Mittelpunkt des Ansatzes von ViniPortugal steht. Er betonte, dass die Konzentration auf Qualität und Differenzierung auch in Zukunft die Richtschnur für die Bemühungen sein wird, die Position der portugiesischen Weine auf den internationalen Märkten zu stärken.