27.11.2025
Die französischen Winzer befinden sich in einer historischen Krise, die die führenden Vertreter der Branche dazu veranlasst, neue Strategien und eine stärkere Zusammenarbeit zu fordern. Am Dienstag, den 25. November, veranstaltete die Confédération Nationale des producteurs de vins et eaux de vie de vin à Appellations d'Origine Contrôlées (CNAOC) eine noch nie dagewesene Veranstaltung mit dem Titel "Le Grand Direct des AOC". Das Treffen, an dem 600 Winzer teilnahmen, brachte über 1.000 Fragen zur Bewältigung der anhaltenden Krise im Weinsektor, zur Wiederbelebung des Verbrauchs, zur Verringerung des Verwaltungsaufwands und zur Förderung von Innovationen hervor.
Jérôme Bauer, Präsident des CNAOC, der sich nun in "Maison des Vignerons" umbenannt hat, betonte, dass die Zeit des bloßen Beobachtens von Problemen vorbei ist. Er sagte, dass künftige Entscheidungen auf dem Input der Winzer selbst beruhen werden. Bauer betonte, dass nur kollektives Handeln der französischen Weinindustrie helfen wird, sich von ihren derzeitigen Schwierigkeiten zu erholen. Er wies darauf hin, dass der Handel jetzt das wichtigste Schlachtfeld sei, und schlug vor, das jährliche Budget von 270 Millionen Euro aus dem nationalen Strategieplan (PSN) anders zu verteilen. Dieser Fonds unterstützt die Umstrukturierung von Weinbergen, Investitionen, die Werbung auf ausländischen und inländischen Märkten sowie die Destillation von Nebenprodukten.
Bauer stellte fest, dass die Verteilung dieser europäischen Mittel seit Jahren weitgehend unverändert geblieben ist. Er argumentierte, dass Haushaltsanpassungen notwendig sind, weil sich neue Möglichkeiten ergeben haben. Seiner Meinung nach sollten aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen für die Weinwirtschaft Einsparungen bei Umstrukturierungen und Investitionen vorgenommen werden. Stattdessen sollten seiner Meinung nach mehr Mittel in die interne Werbung und die Vermarktung im Ausland fließen.
Ein wichtiges Thema, das auf der Veranstaltung angesprochen wurde, waren die im Vergleich zu Italien zurückgebliebenen Investitionen Frankreichs in die Weinkommunikation. Die italienischen Erzeuger geben 100 Millionen Euro pro Jahr für Kommunikationsmaßnahmen aus, während Frankreich nur 40 Millionen Euro investiert. Bauer forderte einen stärkeren kollektiven Ansatz unter einem einheitlichen "Vin de France"-Banner, ähnlich dem, was die italienischen Erzeuger durch gemeinsame Marketingkampagnen erreicht haben.
Bernard Farges, Präsident des Bordeaux-Weinrats (CIVB) und des Nationalen Komitees der Weinbauverbände (CNIV), berichtete von Fortschritten an dieser Front. Im vergangenen Jahr haben die Marketingleiter der verschiedenen Branchenverbände an einer gemeinsamen Kampagne gearbeitet, die sich an jüngere Verbraucher richtet. Diese nationale Kampagne wurde kürzlich auf der Generalversammlung der CNIV vorgestellt. Mehrere Branchenverbände - darunter die Vertreter der Bordeaux-, Rhône-Tal-, Languedoc- und Provence-Weine - haben sich bereits zur Teilnahme bereit erklärt. Farges sagte, dass sich weitere Organisationen in Kürze anschließen werden.
Farges erklärte, dass es nicht das Ziel sei, dass Regionen wie Bordeaux oder Burgund gegeneinander um Marktanteile innerhalb Frankreichs konkurrieren. Stattdessen möchte er, dass die französischen Erzeuger Biertrinker und Menschen ansprechen, die derzeit keinen Wein konsumieren. Er glaubt, dass die Zusammenlegung eines kleinen Teils des Marketingbudgets jeder Region dazu beitragen könnte, neue Zielgruppen zu erreichen und den Wein für Verbraucher, die ihn nicht kennen, anders zu präsentieren.
Der gemeinschaftliche Ansatz stellt einen bedeutenden Wandel in der Art und Weise dar, wie französische Weinerzeuger ihre Herausforderungen angehen. Die Branchenführer hoffen, dass sie durch Zusammenarbeit und verstärkte Investitionen in die Kommunikation jüngere Generationen ansprechen und sowohl auf dem heimischen als auch auf dem internationalen Markt wieder in Schwung kommen können.
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